Heft 
(1900) 9
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Zur Kunde des heimischen Jagdwesens.

Es sind, wie dies nicht anders zu erwarten war, viel alte güstc Hühner vor­handen, denen die Brut im Klee ausgcraitht ist, auch tindct inan viele Völker, welche wenig über Wachtelgrösse erreicht haben, also anscheinend aus Nach­bruten stammen. Im Ganzen muss indes die gesamte Zufuhr ziemlich gut gewesen sein, denn die Preise sind nicht so hoch wie im Vorjahr am Tage nach der Eröffnung der Jagd. In bezug auf das Jagdrcsultat des ersten Tages muss man aber berücksichtigen, dass die Hitze so ausserordentlich gross war, dass nur gut trainierte Jager dabei aushielten. Die älteren und beleibteren Herren spannten sehr bald aus. B. T. Bl. 23. Aug. 1895.

36) Der Wildbestand der Mark Brandenburg wird im Allgemeinen bedeutend unterschätzt, indem vielfach angenommen wird, dass derselbe nicht erheblich sei. Dies trifft jedoch, wie eine soeben fertiggcstellte Statistik über die Jagdergebnisse des Jahres 1896 beweist, durchaus nicht zu. Es wurden nämlich im Verlaufe dieses einen Jahres nicht weniger als 10000 Füchse, 5000 Stück Rotwild, 3000 Stück Damwild, 16000 Rehe, 200000 Hasen, 37000 wilde Kaninchen, 500 Marder, 6000 Fischottern, 206 000 Rebhühner, 40 000 wilde Enten, 11 000 Fasanen und 8000 Schnepfen erlegt, Andererseits steht es allerdings fest, dass in der Mark bestimmte Tiergattungen erheblich ab­nehmen, und hier deren völliges Aussterben zu erwarten ist. Dazu gehört vor allem der Biber, welcher nur noch in .beschränkter Anzahl an der Grenze der Mark und zwar bei Barby an der Elbe vorkommt. Und auch der Auer­hahn wird nur noch selten angetroffen. Im übrigen ist noch zu erwähnen, dass von der Jagdbeute aus den Wäldern der Mark der bei weitem grösste Teil des zum Verkauf gelangenden Wildprets nach Berlin geht, welches aber natürlich auch noch von weiter her starke Zufuhr von Wildpret erhält.

B. T. Bl. 22. Dez. 1897.

Der Wildreichtum Böhmens. Nach der von der k. k. Statthalterei für Böhmen ausgegebenen statistischen Nachweisung sind im Jahre 1890 in den Jagdrevieren der 89 Bezirks-Hauptmannschaften Böhmens 1241012 Stück Wild erlegt worden, und zwar: 2348 Stück Edelwild, 1758 Stück Damwild, 11 048 Rehe, 587 Wildschweine, 521 559 Hasen, 25 656 Kaninchen, 1093 Auer- hühner, 5097 Birkhühner, 682 Haselhühner, 52 184 Fasanen, 528 117 Rebhühner, 10 289 Wachteln, 3622 Waldschnepfen, 1428 Bekassinen, 369 Wildgänse und 13 736 Wildenten. An Raubwild wurden erbeutet: 2423 Füchse, 2481 Marder, 13 971 Iltisse, 291 Fischottern, 208 Dachse, 77 Uhus und 41 572 diverse Raubvögel. B. T. Bl. 15. Jan. 1892.

38) Der Wildreichtum Böhmens ergiebt sich aus folgender Statistik: In sämtlichen Jagdrevieren Böhmens sind im ablaufenden Jahre 1 568 495 Stück Wild erlegt worden, und zwar an Nutzwild: 2516 Edelhirsche, Tiere und Kälber, 1804 Damhirsche, Gaisen und Kitze, 14 446 Rehe, 915 Wildschweine, 602 285 Feldhasen, 37 236 Kaninchen; 1124 Auerhühner, 5456 Birkhühner, 401 Haselhühner, 75 814 Fasanen, 675 547 Rebhühner, 49 612 Wachteln, 2174 Waldschnepfen, 480 Bekassinen, 334 Wildgänse und 13 690