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Zur Knnde des heimischen Jagdwesens.
war, wird in den meisten Fallen vergrämt, und der unerfahrene Schütze hat Hir diesmal wenigstens das Nachsehen.
Es empfiehlt sich daher, wenn einige Tage vor dem wirklichen Beginn der Blattjagd bei heisser Witterung — wie in diesem Jahre gegen Mitte des Monats Juli — der Waidmann sein Revier sorgfältig beobachtet oder wenigstens beobachten Hisst, denn an wannen Abenden fangen die Böcke auf günstig gelegenen Wiesen oder ßlössen bereits an, weibliche Stücke zu treiben, und man kann sich bei dieser Gelegenheit am besten über geeignete Plätze für das Blatten unterrichten. B. Lok. Anz. 20. Juli 1899.
42. In einer Kaninchenfalle gefangen hatte sich dieser Tage der elfjährige Sohn des Schuhmachermeisters Schlösser aus der Müllerstrasse No. 53 a. Auf dem Grundstück der Erziehungsanstalt zum grünen Hause, MUllerstrasse No. 52, sind, wie seit Jahren auch auf anderem Gelände in jener Gegend, die Kaninchen so zahlreich, dass sie bedeutenden Schaden anrichten. Inspektor Schröder versuchte daher, den Schädlingen mit einem Fangeisen beizukommen. Der kleine Schlösser bemerkte nun das Eisen und hätte es gar zu gern einmal aus nächster Nähe betrachtet. Er steckte daher eine Hand durch eine kleine Zaunöffnung, durch die die Kaninchen in die Falle gehen sollten, und kam so auch an dus Eisen heran. Sobald er es jedoch berührte, klappte das Fangeisen zu und fasste den Jungen am Daumen. Da nun das Loch im Zaun zu klein war, um die Falle durchzulassen, so war Schlösser gefangen. Wohl aus Furcht vor Strafe wagte er nicht, um Hülfe zu rufen. Nach längerer Zeit kamen endlich andere Knaben dazu. Als aber auch diese keinen Rat wussten, musste er endlich einen Gespielen zu seiner Mutter schicken. Diese befreite ihn aus der Falle und erteilte ihm gleich an Ort und Stelle eine fühlbare Lehre. Die Verletzungen, die der Neugierige davontrug, sind nicht sehr bedeutend.
B. T. Bl. 11. Nov. 1898.
Gemeint ist natürlich das seit dem Grossen Kurfürten bei uns eingefühl te wilde Kaninchen, welches noch jetzt innerhalb des Weichbildes von Berlin haust, z. B. in den Rehbergen, von dort die Gärten der Müllerstrasse und ihrer Querstrassen nachts heimsuchend. E. Friedei.
43) Der weisse Hirsch, welcher im königlichen Wildpark bei Potsdam sein Dasein fristet, wird in dem Festprogramm zu Ehren der Anwesenheit des Königs Alexander von Serbien eine tragische Rolle spielen. Der Kaiser hatte schon lange die Absicht, den Hirsch abzuschiessen, da aber der König Alexander ein grosser Jäger ist, so wird für ihn bei seinem bevorstehenden Besuche eine Pirschfahrt am 17. oder 18. d. M. im Wildpark veranstaltet werden, bei welcher er den weissen Hirsch erlegen soll.
Der Hirsch ist erlegt worden. B. T. Bl. 12. Okt. 1894.
44) Luckau, 2. November. Einen unfreiwilligen Ritt auf einem Hirsche unternahm während einer am Montag bei Langengrassau abge-