Kleinere Mitteilungen.
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grosse Brandschicht von mehreren Zoll Dicke zeigte, in der wir wendische Thongefüssrestc (B. II. 20578 des Märk. Museums) fanden, anscheinend von einer Ansiedlungsstelle herrtihrend.
Ueber die Bedeutung von Wik — Inwik —Wikbild —Weichbild etc., Begriffe, welche auch in der märkischen Heimatkunde eine Rolle spielen. R. Henning-Strassburg sagt bei seiner ausführlichen Erörterung über „Meitzens Siedelung und Agrarwesen“ (Zeitschrift für deutsche Altertumskunde) Nr. 43, Berlin 1899, S. 249 hinsichtlich des Wortes „Wik“ folgendes: „Eine der ältesten Benennungen solcher Anlagen [d. h. der nordd. Stadtanlagen] ist jedenfalls das Wik, vgl. „die alte Wik“, die Domfreiheit in Hildesheim, die alte Wik oder Brunswig in Braunschweig u. s. f. Das Wort hat seine eigentliche Verbreitung in Sachsen und Niederdeutschland. Dass es aus dem lateinischen vicus entlehnt sei, wie Kluge meint, halte ich für ganz unwahrscheinlich. Wie sollten die Deutschen, die immer ihre Dörfer hatten und benannten, in einer von direkten römischen Einflüssen und Überlieferungen enfernten Gegend zu der Entlehnung gekommen sein? Sollte man dann nicht eher am Rhein und in Oberdeutschland solche Namen erwarten, die hier jedoch völlig fehlen? Das Wort ist alt und bezeichnete wohl ursprünglich eine regelmässige, gesicherte Anlage. — Nach solchen offenbar kunstgerechten Lagerplätzen wurden die in England sich einnistenden Feinde nach Bugges und Müllenhoffs Ansicht (Beowulf S. 97) „Wikinger“ genannt. So ist das Wort und zweifellos auch die Sache älter, als dass für diese Anlagen an südliche Einflüsse gedacht werden könnte. Sie gehen in die Zeit der ältesten sächsischen (und wendischen?) Städtegründungen zurück, welche eine übersichtliche und schützende Anlage mit einander vereinigten, wie das zweifellos schon für die Lagerplätze der Wikinger anzunehmen ist. Das Wort wird zu wiken, „weichen, Platz machen“, gehören und bezeichnet eine Stelle, von der man zu weichen hat, die aus den sonstigen Ortsverbänden herausgelöst und insofern auch eine „Freiheit“ (vgl. Domfreiheit, Schlossfreiheit) oder Immunität ist.
So wird man die äusseren Vorbilder für die „Wiken“ und die regelmässigen Stadtanlagen zunächst bei denjenigen Stämmen zu suchen haben, welche zuerst und vor allem in der Fremde gesicherte Lagerplätze absteckten. Dass die sächsischen Kolonisten und die nordischen Seevölker dabei eine grössere Rolle gespielt haben, ist nicht zu bezweifeln, und so sei nochmals an die nordischen Dörfer erinnert, mit dem grossen freien Mittelraum, der bei regelmässiger Anordnung viereckig oder rund wird, — dem Vorbild aller Märkte mit ihrer Orientierung nach den Himmelsrichtungen und den vier Wegen, welche zum Orte führen: Merkmale, die auch bei der Stadtanlage der Slavenländer wiederkehren.“ E. Fr.
Warum ist unser heimischer Weinbau zurückgegangen? Dies Thema, welches in unserer Brandenburgs mehrmals besprochen worden, ist auch sonst bezüglich Norddeutschlands vielfach erörtert worden. Gewöhnlich