Nachträge
zur Dorfchronik von Nieder-Görsdorf.
Von E. Zimmermann, Pfarrer, und P. Zimmermann, cand. r. min.
Religiöses Leben.
Tst der niedersächsische Volksstamm durch sein ruhiges und bedächtiges Wesen schon von Natur zur Ausübung einer besonderen Frömmigkeit angelegt, so hat dieser religiöse Sinn unter der Pflege des Landesherrn, Bischofs von Magdeburg, reiche Nahrung gefunden. Schon die Namengebung der Kinder zeigt den Gedankenkreis an, in welchem sich die alten Fläminger bewegt haben. — .
Da finden wir in den Kirchenbüchern, welche bis 1630 hinaufgehen, ausschliesslich biblische Vornamen: Abraham, Jacob, Michael, Andreas, Peter, Johannes, Jeremias, Balthasar (Balzer), Valentin, Martin, Thomas, Mattheus. Schon 1671 lässt der Pastor loci seinen Sohn auf Christian Gottfried taufen, 1674 Christian Friedrich, und unter den Paten findet sich ein Christian, Gottfried und Friedrich. Die Mädchen führen die Namen: Marie, Anna, Elisabeth, Ursula, Gertraud, Dorothea, Margarethe. 1703 lässt der p. loci seine Tochter Sophia taufen. Vom Jahre 1736 überwiegen die Namen: Gottfried, Gottlob, Johann Christian, Christian.
1743 führt der p. loci die Namen Carl Friedrich ein.
1763 empfängt das Söhnlein des p. loci den Namen: Johann Carl Wilhelm.
Die Mädchen tragen in dieser Zeit vorwiegend den Namen; Anna, doch kommt auch schon der Name Wilhelmine auf; der p. loci giebt 1790 seiner Tochter den Namen Carolina Amalia und 1802 Wilhelmine Amalie Henriette.
Diese Namen halten sich so ziemlich bis 1818, wo die Namen August und Luise hinzukommen; die Namen Friedrich und Wilhelm werden häufiger. 1835 erscheint der Name Albert, welcher von nun an öfter gebraucht wird, 1846 zumeist der Name Ernst im Gebrauch, 1850 Ludwig nur einmal.
20