Nachträge zur Dorfchronik von Nieder-Göradorf.
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23. Wenn solches zu Ende, kniet der Herr Superintendent wieder vor dem Altar nieder und der Herr General-Superintendent intonirt: Wir lohen Gott, den Vater, spricht die Collecte und den Segen, worauf mit Amen geschlossen wird.
24. Wird ein stilles Vaterunser gebetet und unter demselben mit allen Glocken zu läuten angefangen.
25. Wenn das Gebet zu Ende, wird praeiudiret, und damit so lange continuiret, bis die Procession in Gnaden aus der Kirche.
20. Mit dem Läuten wird continuiret, bis man in des Herrn General- Superintendenten logis wieder anlangt.
27. Die Ordnung in der Procession wird wie vorher gehalten. —
Hierzu berichtet der hiesige Pfarrer:
Die Ordnung ist den 10. April a. c. also gehalten worden, dass die Kirchen- und Schuldiener mit dem Herrn General-Superintendenten, dem Herrn Superintendenten und dem Protocollario aus der Superintendantur in die Kirche gegangen und also auch wieder hinaus in die Super- iutendantur. Der Rath aber und die Bürgerschaft sind vor sich in die Kirche gegangen. Doch ist die Anzahl der Zuhörer eben nicht gar zu gross gewesen, und haben verschiedene eine schlechte Achtung göttlichen Wortes und rechtschaffener Diener desselben bei der grossen Armuth in der Stadt Jüterbog bewiesen, dass es also wohl hierbei zu sehen war: der Herr schlage sie, aber sie fiihlens nicht; Gott erbai’me sich der armen, unwissenden Verirrten und gegen die evangelische Wahrheit erbitterten Seelen. —
9. (6. ausserordentliche) Versammlung des IX. Vereinsjahres.
Sonnabend, den 20. Oktober 1900, nachmittags 3 Uhr im Deutschen Volkstrachten-Museum, Klosterstrasse 32—36.
Nachdem die Gesellschaft sich im Vorraum versammelt hatte, be- grüsste der 1. Vorsitzende, Herr Geheimrat Friedei, die Erschienenen, gab mit einigen Worten eine kurze Geschichte des Museums und sprach den Dank der Gesellschaft aus für die Erlaubnis des kostenfreien Besuches. Darauf ergriff Herr Sökeland das Wort und setzte das Bedürfnis nach einem genügenden Gebäude auseinander. In der That ergab sich, dass bei der ungeheuren Fülle des Materials dieses Bedürfnis vorhanden ist.
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