13. (5. ordentliche) Versammlung des IX. Vereinsjahres.
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Anschluss an eine Ansprache eine kunstvoll ausgestattete Adresse überreichte, ihm folgten die Vertreter der Beamten und Arbeiter des Ravenäschen Hauses sowie die Abgesandten der Filialen. Pastor Reifenrath gratulierte im Namen der Gemeinde Marquard, in derem Bezirk das Rittergut des Herrn Ravend belegen ist. Der Pastor dankte seinem Patron gleichzeitig für den von diesem gestifteten Neubau der dortigen Kirche und überreichte als Erinnerungsgabe die in dem Grundstein des nunmehr abgerissenen Kirchleins gefundenen uralten Münzen. Für die Berliner Eisengrosshändler ergriff Herr G. J. Dellschau das Wort, während Geheimer Kommerzienrat Goldberger als Vertreter des Vereins Berliner Kaufleute und Industrieller sowie des Centralausschusses kaufmännischer, gewerblicher und industrieller Vereine den Chef des Raveneschen Hauses als das Musterbild eines deutschen Kaufmannes feierte. Geheimer Kommerzienrat Herz gratulierte im Namen der Aeltesten der Kaufmannschaft, Kommerzienrat Jacob brachte die Glückwünsche des Vereins vom roten Kreuz, Kommerzienrat Moll verlas eine Adresse der Berufsgenossenschaften. Auf alle Ansprachen und Adressen dankte Herr Ravenä, der an der Seite seiner Gattin die Gratulationen entgegennahm, stets mit herzlichen Worten. Er warf einen kurzen Rückblick auf den Werdegang seines Hauses, das sich in 125 Jahren aus kleinen Anfängen unter Leitung seiner Vorfahren und unter der seinigen zu der jetzigen Blüte entwickelt hat. Er gab die Versicherung ab, den Traditionen des Hauses treu bleiben zu wollen, die in emsiger ehrlicher Arbeit das Ziel des echten Kaufmanns sehen und es gleichzeitig für die Pflicht desselben erachten, mit allen Kräften auch dem öffentlichen Wohle zu dienen. Herr Ravend hat aus Anlass des Jubiläums der Pensionskasse seiner Angestellten 150 000 Mark zugewiesen sowie an alle seine Beamten uud Arbeiter ein Monatsgehalt im Gesamtbeträge von 60 000 Mark auszahlen lassen.
Wir nehmen von diesen Vorgängen gern Akt, weil das Haus Ravenä unleugbare langjährige Verdienste um den Handel und die Industrie in Berlin und unserer Provinz erworben hat. Wir gedenken dabei gern der freundlichen Aufnahme, welche die Brandenburgia in dem neuen schönen Geschäftsbau Wallstrasse 5—8 und in der dortigen altberühmten Gemälde-Galerie am 15. Mai 1897 (Brandenburgia VI S. 57—75) gefunden hat. Die Geschichte der Familie habe ich auf S. 57—69 Herr Professor Dr. Galland die Bedeutung der Bildersammlung auf S. 69—75 geschildert.
3a. Die FirmajRudolf Hertzog hat in der Agenda 1901 in gewohnter Weise einen hervorragenden Beitrag zur Heimatkunde geliefert: Die Spree von der Quelle bis zur Mündung S. 5 bis 54. Es wird darauf in der Sitzung am 19. Dezember ausführlicher eingegangen