Fontanes Grete Minde.
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und der Schutz der nationalen Denkmäler in der Provinz Brandenburg obliegt, alles aufbieten werde, um den Waldbestand des Gamen-Grundes und des Blumenthals, soweit er bedroht erscheint, vor Verwüstung zu bewahren. In der Zeitschrift für Denkmalspflege hat sich übrigens Herr Robert Mielke ebenfalls in ähnlichem Sinne in einem kürzeren Artikel ausgesprochen.
Auch der Provinzial-Konservator, Herr Geheime Baurat Bluth, unser hochverehrtes Mitglied, ist gebeten worden, seinen Einfluss zur Verteidigung eines der malerischsten und berühmtesten Waldreviere unserer Mark aufzubieten.
C. Demnächst hielt Herr Dr. Otto Pniower seinen angekündigten Vortrag über Theodor Fontanes Grete Minde in Gegenwart der verwittweten Frau Dr. Fontane, Emilie geb. Rouanet-Kummer, der Schwester des Verewigten, Frau Weber, sowie des jüngsten Sohnes, hiesigen Verlagsbuchhändlers Friedrich Fontane. Das rühmlichst bekannte Ölgemälde Dr. Theodor Fontanes von Fechners Meisterhand war aus dem Sitzungszimmer No. 51 des Rathauses herbeigeschafft, auf eine Staffelei gestellt, sowie mit einem Lorbeerkranz und Blumen zu Ehren des vaterländischen Dichters festlich geschmückt worden.
Fontanes Grete Minde.
Von Otto Pniower.
Am 13. September 1617 wurde die Stadt Tangermünde von einer verheerenden Feuersbrunst heimgesucht. Es wird berichtet, dass in ihr und dem Vorort Hünerdorf 486 Wohnhäuser und 53 mit Getreide gefüllte Scheuern verbrannt seien.
Grosse Not war damit über das Städtchen hereingebrochen. Im römischen Reich und in der Nachbarschaft, wie es in der Chronik heisst, wurde gesammelt und „solches unter den Abgebrandten nach Geometrischer Proportion vertheilet, dazu ihnen etliche tausend Eich-Bäume aus dem Stadt-Busch abgefolget.“ Erst dann fing die „liebe Bürgerschaft durch vornehmer Leute Beysteuer und Hülffe“ zu bauen an. Das grausige Ereignis sollte nach dem Willen der Bewohner unvergessen bleiben. Es wurde bestimmt, dass „jährlich auf die Zeit, da das Feuer angegangen als am Sonnabend nach Mariä Geburt zwischen 4 und 5 Uhr alle Glocken in der Pfarr-Kirche zu läuten seien und des folgenden Sonntags eine Gedächtnis-Predigt gehalten werde“. Beides wurde bis in die neueste Zeit hinein beobachtet.
Nach der Überlieferung war man in Tangermünde der Ansicht, dass das Feuer angelegt worden sei. Hatte man doch, wie der Chronist