Heft 
(1900) 9
Seite
441
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Neue Nachträge zur Dorfchronik von Nieder Görsdorf. 441

Dasselbe ins Todesreich.

Auch viele meiner Brüder,

Welche hin und wieder Auf dem heissen Marsch Gingen hin und wankten,

Fielen hin und krankten,

Mussten auch ins Grab.

Früh in Tod hingehen.

Nun schlaf ich u. s, w.

Ferner: Ach! hier unter diesem Grabe,

Ruht eine fromme Mutter aus,

Die bis in ihre alten Tage Sehr rasch und emsig war,

Ging es mit dem Tode gar Plötzlich, ja in einer Stunde Gesund, munter und zu Grunde.

Das Grab einer Jungfer von 22 Jahren, welche durch Krankheit viel erlitten hatte, trägt 6 dahin zielende Verse, von denen die hervor­ragendsten lauten:

1) Die Leiden, die das Leben dir beschieden,

Die trugst du mit gottergebenem Sinn.

Du bist erlöst! Nun ruh im ewgen Frieden,

Du schwer geprüfte Dulderin.

2) Wie wohl ist meinem Leibe Nach ausgestandenem Leide,

Wie wohl ist meiner Seele In jenen Himmelsfreuden.

3) Du ruhest nun im stillen Frieden,

Die uns Herz im Tod noch liebt,

Ach schon so früh von uns geschieden,

Hat tief die Trauer uns betrübt;

Doch lag es in des Höchsten Plan,

Was Gott thut, das ist wohlgethan.

4) Selig sind die Leidtragenden.

5 ) Wir werden uns Wiedersehen.

6) Die Lieben und Bekannten,

Deine Freunde nah und fern,

Alle, die dich Gute kannten,

Rufen: Schluinmre sanft!

Auch ein schwungvolles Epilog findet sich:

Ruhe sanft hier, wo die Schwüle Banger Erdentage weicht,