Heft 
(1900) 9
Seite
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E. Ziinniennann, Pfarrer.

Lieblich weh um dich die Kühle,

Gottes Erde sei dir leicht,

Segen folg dir nach ins Grab,

Alle weinen Dank hinab.

Voller Arbeit, Sorg und Mühe War dein kurzer Lebenslauf,

Für die Deinen viel zu frühe Stieg dein Geist zum Himmel auf.

Du hast nun überwunden Schmerz, den diese Welt erteilt;

Das sei Balsam unsern Wunden,

Der der Trennung Leiden heilt.

Die Gedenksteine sind meist aus Sandstein bereitet, einige wenigen auch aus Marmor, keines aus Holz.

Der Kirclihof in Nieder-Görsdorf ist nach der Dorfstrasse mit einer Mauer in Feldstein und mit einem guten, eisernen Thorweg nebst Thür abgeschlossen, nach Norden ist eine Mauer in Backstein auf­geführt, während die anderen Seiten seit 189b einen guten Drahtzann erhalten haben. Zwischen den Gräbern befindet sich ein unregelmässiger Aufschlag von Kirschbäumen; Trauereschen und Weiden beschatten die Gräber der beiden letzten Pfarrer. Der Weg zur Kirchthör, welche sich im Turm befindet, ist mit Maulbeerbäumen bestanden. Unter den Denkmälern befinden sich auch drei grosse Grabsteine aus Sandstein, deren Inschrift nicht mehr zu entziffern ist. Zwei derselben sollen der Familie Müller (Dümchen) gehören, der dritte, welcher gute Bildhauer- Arbeit zeigt, stammt von unbekannter Hand her.

Der Kirchhof von Wölmsdorf ist von 3 Seiten mit einer Backstein­mauer umgeben, nach Westen wird er vom Garten des Hüfner Birkholz durch eine Hecke geschieden. Er hat sonst dasselbe Gepräge wie der­jenige in Nieder-Görsdorf, es fehlt ihm nach Abholzung der Maulbeer­bäume aber jeglicher Baum. Die Nutzung des Grases steht in Nieder- Görsdorf dem Pfarrer, in Wölmsdorf dem Küster zu.

Zum Schluss sprechen wir unsern Dank gegen die Brandenburgia aus, welche in grosser Güte vorstehende Dorfchronik in ihrem Monats­hefte gedruckt und uns eine Anzahl Abdrücke überlassen hat. Durch den Verkauf der Chronik an wohlhabende Gönner ist uns für unsern Orgelbau schon eine schöne Summe eingegangen. Es soll nun auch jedes Gehöft eine Chronik bekommen. Die Absicht geht dahin, dass, nachdem die Geschlechtsregister der einzelnen Familien aus den Kirchen­büchern aufgestellt worden sind, ein jeder Wirt auf eingehefteten Bogen die Chronik seines Hauses weiter führe.