14. (6. ordentliche) Versammlung des IX. Vereinsjahres.
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man scheint nicht gewusst oder vermutet zu haben, dass das äusserlich allerdings unscheinbare Haus solche Kunstschätze birgt.
Mit dem allgemeinen Aufschwung des hauptstädtischen Bankgeschäfts vermehrten sich auch die Raumbedürfnisse dieser Bank, die demselben 181)1 durch Ankauf des angrenzenden Grundstücks Hinter der Katholischen Kirche 2 und Verlegung der meisten ihrer Geschäftsräume dorthin abhalf. Die Jubiläumsschrift enthält eine Abbildung auch dieses, in den 1880er Jahren von der Preussischen Boden-Kredit- Bank erbauten Bankpalastes.
2. Der Dr. Struve & Soltmannsche Brunnenkur-Garten Hollmannstrasse 25—27 und das ganze Strassenviertel der Alten Jakobstrasse zwischen Hollmann- und Neuenburger Strasse einnehmend, wird demnächst auch in Folge der Bebauung der sehr wertvoll gewordenen Fläche verschwinden. Der im Anschluss an die berühmte Anstalt künstlicher Mineralwässer im Jahre 1823 angelegte Kurgarten wurde von den Berlinern viel benutzt. Während des Sommers begannen dort schon morgens um 4 Uhr die Konzerte. Man trank die verschiedenen den natürlichen nachgebildeten Mineralwässer in denselben Temperaturen und nach den gleichen Vorschriften, wie in den betreffenden Badeorten selbst, ln den vorliegenden 4 Photographieen ist wenigstens der letzte Zustand des Gartens und der Baulichkeiten festgelegt; die für die Kurgäste angelegte Säulenhalle war bei der Aufnahme schon zum grössten Teil abgebrochen. (Märk. Mus. NI. 9954—57.)
C. Herr Robert Mielke führt folgendes aus:
An dieser Stelle sind schon häufiger Vorlagen gemacht worden, die erfreuliche Beweise der wachsenden Teilnahme für Landes-, Heimat- und Volkskunde waren. Leider sind sie meistens nicht aus unserer engeren Heimat gewesen; wir konnten nur mit einem gewissen Neid auf die Früchte anderer Landesteile sehen. Auch heute bin ich in der Lage, zwei derartige Gaben vorzulegen, die leider ebenfalls nicht brandenburgische Erzeugnisse sind. Die eine ist ein Kalender „Altfränkische Bilder“, der durch die Güte des Herrn Professor Wagner zur Vorlage gelangen kann und nun schon durch den siebenten Jahrgang Beweis von der Lebensfähigkeit des glücklichen Gedankens ablegt. Und ein glücklicher Gedanke war es, der den Herausgeber, Professor Theodor llenner in Würzburg, veranlasste, den Kalender mit Schilderungen und Abbildungen fränkischer Kunst zu füllen, die bereits durch die 7. Wiederholung zu einer bilderreichen Kunstgeschichte Frankens geworden sind. Als Heimat der Hohenzollern, mit der uns ja bis Ende des 18. Jahrhunderts geschichtliche Beziehungen verbanden, stellt uns Märkern das Gebiet nicht fern und manche der dargestellten Denkmale werfen ihren Schatten auch in unser Land. Aus der Vielheit seien nur genannt der gelehrte Abt Tritheim, der Hohenzoller Erzbischof