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16. (7. ordentliche) Versammlung des IX. Vereinsjahres.
Gewicht: 39,83 x 2(i5o kg (spez. Gewicht auf 2,65 angenommen) = 105 549,5 kg = rund 2111 Centner.
Material: anscheinend grobkörniger Granit mit viel Glimmer.
Eigentümlichkeit: Oberfläche unregelmässig, nicht glatt, rauh, wie die Bauchflächc eines abgesprengten Stückes zeigt.
Seitenflächen weniger rauh gestaltet.
Näpfchen oder sonstige künstliche Zeichen wurden nicht gefunden.
Schliffe waren nicht deutlich zu bemerken; an der Oberfläche bestimmt keine.
Risse gehen durch die ganze Masse; doch liegen sie in der Struktur und sind wohl nicht später entstanden.
Organische Reste in der Nähe nicht beobachtet. Die von der Kanal-Verwaltung eingesendete krümelige schwarze Masse halte ich nicht für Kohle, sondern für Verwittcrungsprodukte der Steinmasse, Glimmer. (Obgleich der Kohle ähnlich im Aussehen.) Also keine Aschen- und keine G etreid ereste.
Andere Verwittcrungsprodukte: thonig-kalkige Masse. I’robc anbei.
Auch etwas Eisenverbindungen.
Der Stein liegt im gewachsenen Boden.
Topfreste und andere Kunst- oder Hand-Erzeugnisse nicht gefunden.
Die Gegend ringsum ist, wie zahlreiche Steinhaufen in der Nähe zeigen, sehr steinreich. Die Geschiebesteine sollen ca. 1,5 m tief liegen und so massig im Boden stecken, dass man die Sache ausbeuten könnte.
Der Stein dürfte bis zum Grundwasser hinunterrcichen; da zurZeit in unmittelbarer Nähe ein Rieselgrabcn vorübergeht, sickerte das Wasser schon bei ca. 1,00 in hervor.
Da das Grundwasser früher vermutlich höher stand als heute, scheint das Vorkommen von Knochen, Urnen, Bronzen unwahrscheinlich zu sein. Unter den Rändern wurde nichts gefunden.
Es ist nicht anzunehmen, dass der Stein als vorgeschichtlicher Ilerd- stein gedient hat.
Der Stein ist sonst wohlcrhalten, und es wäre durchaus wünschenswert, dass er als höchst seltenes geologisches Vorkommnis erhalten bliebe; jedenfalls ist er einer der grössten Findlinge der Mark Brandenburg. Transport ist wahrscheinlich ausgeschlossen der Schwere wegen. Aber vielleicht könnte der Stein gehoben werden, so dass er vollkommen gesehen worden könnte.-
Ich benutze die Gelegenheit, den städtischen Beamten, welchen wir die erste Kunde über dies interessante geologische Vorkommen eines der riesigsten Irrblöcke in Berlins Umgegend verdanken, dem Herrn Esser und dem Direktor der Kanalisationswerke Herrn Adams den verbindlichsten Dank für ihre Bemühungen auszusprechen. Der Riesenblock liegt im Rieselfeld Nr. 125 nahe (westlich) der Landstrasse von Französisch-Buchholz nach Kolonie Buch gerade in der Nordostecke des abgeteilten Rieselvierecks.