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lfl. (7. ordentliche) VersjumnlnnR des IX. Vereinsjabres.
Stätte, Spandauerstras.se 28, verlegt. Sie linden das Haus abgebildet, wie es in jenem Jahr aussah. Es ist ein bescheidenes, kleines, zierliches Gebäude. Im 18. Jahrhundert (von 1747—1753) bewohnte es der Landgerichtsrat und Kammerherr Leopold v. Görne. Es giebt aber von ihm eine sehr viel ältere Abbildung, die es im grossen und ganzen schon so zei&t, wie wir es im Jahre 1844 wiederfindeu. Ich meine die Abbildung, die Johann Stridbeck in seinem 1(590 angelegten Skizzenbucb, von dem Wilhelm Erman 1881 eine Reproduktion hat erscheinen lassen, in dem 13. Bild die „Spantauische Strass in Berlin“ von ihm giebt. Bis auf den unten ausgebrochenen Laden ist die Front des Gebäudes dieselbe. 1(590 war die „Spantauische Strass“ offenbar eine vornehme Gegend. Wir finden auf «1er Stridbeckschen Darstellung, die im wesentlichen die Häuser 25—30 umfasst, stattliche Gebäude, eins mit schönen Giebeln geschmückt, eins mit einer reich gegliederten, mit Säulen ausgestatteten Facade. Was später an die Stelle dieser Bauten trat, ist jetzt alles im Besitz der Firma Israel, deren Geschäftshaus sich, wenn es fertig geworden ist, bis zur und in die Probststrasse hinein ausdehnen wird. Der grösste Teil der Fläche, die jene Häuser einnehmen, ist schon mit dem neuen Geschäftshaus bedeckt. Das eine dieser Gebäude, Nr. 29, wurde von dem Minister Paul v. Fuchs, einem der bedeutendsten Staatsmänner des Grossen Kurfürsten und Friedrichs I. erbaut. Bis auf einige Änderungen im Erdgeschoss, namentlich die Beseitigung der Freitreppe, hatte es sich bis in die Mitte der achtziger Jahre des 19. Jahrhunderts erhalten. Dann wurde es niedergerissen, um eiuem provisorischen Erweiterungsbau der Firma N. Israel Platz zu machen. Dieses interimistische, «lern alten keineswegs ebenbürtige Haus, wurde kürzlich wieder abgebrochen und an seiner Stelle die Fortsetzung des neuen Kaufhauses aufgeführt. Das bei Stridbeck malerische, giebel- gesclnnückte Haus Nr. 30 enthielt schon im 1(5. Jahrhundert einen Gasthof „Zum Hirsch“ genannt, „in welchem die vornehmsten Passagiers abzutreten pflegten“, wie Küster (Altes und Neues Berlin 3,61) sagt. Noch 1704 befand sich ein Wirtshaus darin. Von den alten, dem Neubau zum Opfer gefallenen Häusern, ist noch das Königs-, Ecke Spandauerstrasse gelegene, die Nummer 25 führende, erwähnenswert, indem es im 1(5. und 17. Jahrhundert den Ilofpredigern zur Wohnung diente.
15. Herr Mielke spricht über „die Grundlagen der Erhaltung und Wiederherstellung deutscher Burgen“ von Bodo Ebhardt. Berlin 1901. Verlag von Willi. Ernst u. Korn.
Die jüngst gegründete Vereinigung zur Erhaltung deutscher Burgen hat in der kurzen Zeit ihres Bestehens bereits eine grosse Thätigkeit entfaltet. Nicht allein, dass sie durch eine eigene Zeitschrift „den Burgwart“ sich bemüht, dem weiteren Zerstören alter Bauwerke Einhalt zu thuu; sie hat auch durch Anlehnung an die bestehende