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17. (8 ordentliche) Versammlung des TX. Vereinsjahres.
Fruchtfleisch und holt sich nur die Samen aus dein Kerngehäuse heraus, um sie zu verzehren.
Wenn das Eichhörnchen sich die Samen aus den Kiefernzapfen herausholt, so heisst es die Zapfenschuppen ab und lässt sie einzeln zur Erde fallen. Man kann daher an jedem zerfressenen Kiefernzapfen, den man im Walde findet, mit Leichtigkeit erkennen, oh das Frassstiick vom Specht oder vom Eichhörnchen herrührt. Die Kiefernzapfen, die ein Specht in seiner Schmiede verarbeitet hat, haben aufgespaltene und ziemlich unregelmässig zerteilte Zapfenschuppen; aber die sämtlichen Schuppen des ganzen Zapfens bleiben an der Spindel. I>as Eichhörnchen dagegen streut zahllose einzelne Zapfenschuppen und die. bis auf einen kleinen Schopf vollständig kahlen Spindeln auf den Hoden.
Die Wohnungen legen die Eichhörnchen zuweilen in hohlen Räumen, meistens dagegen in den A stqui rlen von Kiefern, Huchen und Eichen an. Auf einer Unterlage von dürren Reisern oder, indem es ein altes verlassenes Elsternnest als Grundlage benutzt, formt das Eichhörnchen dicke Hallen von trockenen Moosen und Flechten zu einem kugligen Hohlkörper, und umgiebt dann das Ganze mit losen, dürren Reisern.
In diesem Neste überwintert es, hält aber keinen eigentlichen Winterschlaf, sondern es verlässt von Zeit zu Zeit, durch den Hunger getrieben, sein Versteck, um die Wiutervorröte aufzusueben, die es am Fusse der Räume oder auch in Astlöchern verborgen hat.
Oft genug kann freilich im Winter wegen der Kalb* und des Schnees das Eichhörnchen nicht zu seinem Futter gelangen, und manches der Tierchen erlebt daher das Frühjahr nicht, und dann kann im nächsten .Jahre die eine oder die andere in der Erde verborgene Eichel oder Nuss zur Keimung gelangen, und es trägt dadurch das Eichhörnchen gelegentlich zur Ausbreitung der Pflanzen bei.
Etwas Ähnliches leistet in Bezug auf solche unfreiwillige Aussaat von Pflanzen der Dachs. Von diesem ist beobachtet (Natur und Haus IX pag. 177), dass er durch die Sämereien, die er in seinen Exkrementen ausscheidet, ganze Dickichte von Brombeeren, wilden Rosen, Holunder und anderen Sträuchern anlegt.
Wenn das Eichhörnchen auch zahllose einjährige Kieferntriebe ab- beisst, so dass dieselben oftmals den Hoden dicht bedecken, wenn es auch viele Sämereien im Walde verzehrt und, was schlimmer ist, ein arger Nesträuber ist, so wird es doch andererseits gelegentlich dem Walde nützlich, indem es zur Aussaat von Eicheln und Haselnüssen beiträgt und gar manche Eiche, die einzeln im Nadelwalde steht, und manches Haselgebüsch ist durch das Eichhörnchen gepflanzt worden.
Wenn schon über die Lebensweise des Spechtes und des Eichhörnchens gar mancherlei Zweifel und Irrtiimer verbreitet sind, so ist