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10. (7. öffentliche) Versammlung des 3. Vereinsjahres
gleichen nicht fahren lassen konnte. Eines ist aus der Zeit der ersten Luftschifffahrten Montgolfiers, mit Ballon-Auffahrt und Silhouetten der Gebrüder Montgolfier, Louis XVI. etc. Ein anderes Tuch (Seide) zeigt die von den Freiheitskriegen zurückkehrenden Deutsc hen , Russen pp. — dabei auch die preussischen Totenkopfreiter (20 verschiedene Militärtypen, teils humoristisch, teils als Karikatur wiedergegeben). Ein drittes
Tuch (bereits ca. 1820 22) bringt Studenten- und Kostümbilder. — Ich habe für Auffindung oder Nachweis einer mittelalterlichen Urkunde über deutsche Zeugdrucke einen Ehrenpreis von 50 M. ausgesetzt, für Nachweis einer solchen schon publizirten Urkunde 25 M. und für mehrere solche ausserdem gratis mein Buch über die Zeugdrucke als Zugabe. Aehnliche Preise für schweizerische Zeugdruck-Urkunden. Ich bitte Sie, dies auch der „Brandenburgs,“ bekannt zu geben; es geboren ja zu den vielen Originaldrucken nun auch die Urkunden, und auf diese fahnde ich, denn ich arbeite gegenwärtig an einer Zusammenstellung aller erreichbaren Notizen über Zeugdrucke.“
Vorstand und Redaktion der „Brandenburgia“ bitten hiermit, das gemeinnützige Unternehmen des Herrn Forrer thunlichst zu fördern.
9. Der Vortrag des Herrn Geheimrats Professor Liebenow wurde mit grossem Beifall aufgenommen. Er wird weiter unten abgedruckt werden.
10. Die Herren E. Friedel und E. Bahrfeldt sprechen über die brandenburgiscben Hacksilberfunde.
Aus dem 10. Jahrhundert unserer Zeitrechnung bis etwa 1050 stammend, werden in den nordöstlichen Teilen Deutschlands vielfach Silberschätze in Töpfen und Beuteln gefunden, welche der slavischen und heidnischen Kultur angehören und im Westen nicht über die Linie Havelberg — Brandenburg, woselbst damals schon deutsche Bischofssitze waren, hinausgehen.
Es muss ein aussergewöhnlich reger Handelsverkehr damals im Wendlande geherrscht haben, denn es linden sich bei uns die Münzen fast des ganzen Geld prägenden Europas vor. Dieselben sind aber zum teil zerschnitten und vermengt mit Schmelzklumpen, Barren, ganzen, meist aber zerhackten Schmuckgegenständen, alles Silber, daher der Name Hacksilber. Dies Edelmetall hat den Tauschwert und das Austauschmittel abgegeben, wogegen ihrerseits die Wenden insbesondere Sklaven, Pelzwerk und Häute, daneben aber noch getrocknete und gesalzene Fische, Honig, Wachs und auch Bernstein abgaben.
Eine ausführliche Arbeit über die Hacksilberfunde wird von den Vortragenden gemeinsam demnächst publiziert werden und das erste