Heft 
(1896) 4
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Die Territorial-Entwickelung der Mark Brandenburg.

benutzte dessen Abwesenheit am Hofe Kaiser Friedrich Barbarossas, zum Einfall in das Havelland und zur Eroberung der Feste Branden­burg. Das Letztere gelang ihm auch, jedoch nur auf kurze Zeit, denn Albreeht vertrieb ihn daraus 1157. Ob Jaczo hierbei sein Land einge- büsst hat, ist geschichtlich nicht beglaubigt; es heisst er soll es an den Fürsten Barnim von Pommern abgetreten haben und dieser noch bis 1220 im Besitz desselben gewesen sein.

Albrecht zog Ansiedler in die entvölkerte Mark, beförderte die Niederlassung der Templer- und Johanniter-Ritter, die er 1158 auf seiner Pilgerfahrt nach Jerusalem kennen gelernt hatte und stellte die zer störten Bistümer wieder her. So legte er, tapfer und zielbewusst, den Grund für die Entwickelung unserer Mark nach verschiedenen Kultur­richtungen. Er starb am 18. November 1170 und wurde in Ballenstedt beigesetzt. Noch bei seinen Lebzeiten hatte Albrecht die Teilung seiner märkischen und askanischen Länder festgesetzt. Sein ältester Sohn

Otto I. (1170-1184)

erhält als Haupterbe die Mark, mit der Erzkämmererwürde. Er erwirbt um 1180 den Löwenberger Kreis, Teile der Ukermark und das Land Stargard. Letzteres fällt 1301 an Mecklenburg wieder zurück. Er stiftet 1180 das Kloster Lehnin.

Ihm folgen

Otto II. (11841205) und Albreeht II. (11841220)

Sie erwerben nur einen kleinen von der Havel zur Oder sich hin­ziehenden Streifen Landes. Darin wird 1215 die Feste Oderberg angelegt, welche aber einige Jahre später von den Pommern erobert und geschleift wird.

In einem Streite mit dem Erzbischof von Magdeburg werden sie genötigt von diesem die Mark als Lehen anzunehmen.

Es folgen die Söhne Albrechts

Johann I. (12201266) und Otto III. (12201268).

Sie erwerben 1250 die Ukermark, 1252 das Land Lebus und die Oberlausitz, 1260 Teile der Neumark nördlich der Warthe. In Kämpfen mit Pommern und Polen gehen Stücke der Ukermark und Neumark, sowie die Oberlausitz wieder verloren. Johann stiftet Kloster Chorin, Otto Kloster Straussberg. Sie finden dort ihre Ruhestätte,

Es folgen als gemeinschaftliche Regenten der Stendaler (Johannäi- schen) Linie

Johann II. (12661281),

Otto IV. (1266 1308) mit dem Pfeil und Conrad I. 11266-1304).