Heft 
(1896) 4
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Kleine Mitteilungen.

gemessen, den Handel blühen, Künste und Wissenschaften höher steigen, die Früchte unserer Arbeiten, und die Vortheile dieses Börsenhauses ge­messen.

Also lautet die Inschrift einer 23 Pfd. schweren, kunstvoll gravierten Zinnplatte, welche an der aus der Überschrift ersichtlichen Stelle im Mai 1893 aufgefunden wurde und seitens der königlichen Regierung dem Märkischen Museum (vgl. Kat. B. VI Nr. ) zum Geschenk überwiesen ist. Die Grund­fläche dieses Gebäudes, welches wechselvolle Schicksale gehabt, worin u. A. die Bergakademie und zuletzt die Orientalische Akademie untergebracht war, ist inzwischen in den Bauplatz des neuen Doms mit einbezogen worden.

Weinbau in der Provinz Brandenburg. Im Anschluss an das, was Herr Dr. Graupe, Herr Dr. Carl Bolle und Unterzeichneter über den Weinbau in unserer Provinz (Sitzung v. 28. Oktbr. 1894, Monatsblatt S. 229) sagten, seien folgende interessante Nachrichten aus Augustin Kehrbergs hist. Abriss der Stadt Königsberg N.-M. 3. Aufl. Berlin 1725, I., S. 14 angeführt:

Weiter lieget zur Linken des Weges nach Nahausen und Stettin der sogenannte Wein-Berg, der jetzt eben, wie vor Zeiten zum Acker ge­braucht wird. A. 1543 hat ihn Meister Valent Bärwaldt zum Weinberg gemacht; doch hat er auch schon vorhin den Nahmen des Wein-Berges gehabt und der Pfarr-Kirchen zugehöret, welcher er eine Stadt-Hufe dafür gegeben.

Nach Weinberge hat man sich hier nicht umzusehen. Zwar hats die Erfahrung gelehret, dass Wein gezeuget warden könne. Denn so wird noch von A. 1431 eines der Marien-Kirchen vermachten Weinberges, wie auch A. 1575 Burgern. Nicol. Ludwigs Weinberges gedacht, und wir haben ge­sehen, wie in Hr. Dr. Schmidts und im Rühlischen Garten, nahe vorm Vierradischen Thore Most und Wein gewonnen worden. Weil es aber pro- fitabeler zu seyn scheint, das Land entweder zum Getreyde oder Hopften und andern Garten-Gewächsen zu gebrauchen, so haben auch diese ihr Wein- Land andern Früchten gewidmet.

Also auch hier wie in der Kurmark und vielen anderen Teilen Nord­deutschlands dieselben Gründe des Rückganges im Bau der Weinrebe.

Friedel.

Der Sagenkreis vom geprellten Teufel als Baumeister. August Wünsche. Beil. z. Allg. Zeit., München, 1. Sept. 1894, flg. Von allge­meinem Interesse, weil er die Teufel als die Riesen und die sie bekämpfen­den Personen (Geistliche, Heilige etc.) auf Donar (Thor) deutet, von besonderem Interesse, weil er die Riesen- und Teufelssagen der Provinz Brandenburg berücksichtigt. Paarstein und seinen See mit dem Teufels­damm versetzt der Verf. irrig nach Hinterpommern. Er liegt nördlich von Oderberg im Kr. Angermünde. Vgl. Kuhn, Märk. Sagen S. 210 flg. Nr. 196.

E. Fr.

Moderner Steinkultus in der katholischen Kirche. Emil Zola, der für sein Buch über den in den französischen Pyrenäen belegenen Wall-