Heft 
(1896) 4
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Bericht Ober die 2. Sitzung des IV. Vereinsjahres.

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behalten des Hutes in Gegenwart von Damen. Nur auf den Mitglieds- Diplomen herrscht der Hut noch vor, wie auf diesem (vorgelegten) Exemplar zu ersehen ist. Es datiert vom 15. Juni 1845, ist ausgefertigt vom Vorstande: Dr. Quehl, Dr. Weyl, Hilgenhoff, Dr. Friedländer, Dr. Gumbinner und künstlerisch ausgestattet von Boehmer.

ln den verschiedenen darauf befindlichen interessanten Darstellungen spielt natürlich der Hut die Hauptrolle, dessen Grösse und geschweifte Form damals auch gerade den Höhepunkt erreicht hatten. Unverkennbar ist das Bestreben des Künstlers, in den einzelnen Scenen die Abnehmer des Huts als Lakaien und andere, niedere Seelen darzustellen, wogegen die Anhänger der Neuerung als stolze und freie Herren erscheinen.

Im Januar 1847 beseitigt man auch schon diese Formulare zu Diplomen, wohl, weil der Hut ganz ausgemerzt werden sollte. Man wählt als Wahrzeichen dafür das Bild Ulrich von Huttens und es bleibt dahin gestellt, ob diese Wahl lediglich wegen der Sympathie der Mit­glieder mit dem Heros geistiger Freiheit geschah, oder ob nicht auch der Umstand mitwirkte, dass in diesem grossen Namen der des ersten Symbols sich schüchtern versteckt hält.

Derselbe Verein blüht übrigens noch jetzt unter dem Vorsitz von Schmidt-Cabanis und feiert in diesem Jahre sein 50jähriges Bestehen. Herr Buchholz berichtet ferner, dass gegenwärtig das

Humboldthaus, Oranienburger Str. 67

abgebrochen wird und legt einige, schon bei Beginn des Abbruchs auf­genommene Photographien des Hauses, des Hofes und des Garten­häuschens vor, darunter auch die Ansicht der Hinterseite des Grundstücks von der Johannisstrasse aus. ln Bezug auf den Verbleib der an der Hausfront befindlich gewesenen, vermutlich von den Berliner Natur- forschenden Vereinen angebrachten marmornen Gedenktafel mit der Inschrift:

In diesem Hause wohnte Alexander von Humboldt vom Jahre 1842 bis zu seinem Hinscheiden am 6. Mai 1859.

hat sich die Museums-Verwaltung mit dem Abbruchsunternehmer in Verbindung gesetzt, um sie in das Märkische Museum aufzunehmen, weil der Text für das neue Haus nicht mehr zutrifft. Dagegen würde an die Stadt Berlin die Frage der Einsetzung einer bronzenen Gedenk­tafel herantreten, in der es stattln diesem Hause heissen würde Hier.