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4. (3. nusserordl.) Versammlung des IV. Vereinsjahres.
werden in Kalnnen befestigt, welche durch Maschinen getrieben in der Farbrnasse auf und niedertauchen. Dann befreien grosse Spülmaschinen verschiedener Konstruktion die Sachen voji dem überschüssigen Farbstoff und grosse Zentrifugen schleudern den grössten Teil des Wassers hinaus, worauf die Stücke nach den Trockenstuben kommen.
Neben Garderoben- u. s. w. Gegenständen werden noch Seide, Garne, grosse Stücke aus Wolle und Tricot gefärbt. Diese Stoffe müssen zuerst in grossen Waschmaschinen gereinigt werden, bevor sie zum Färben auf ganz bestimmte Maschinen gebracht werden, die aus zwei rotierenden Trommeln bestehen. Für die Damen wird namentlich das Färben und Trocknen der 1 lutfedern von Interesse gewesen sein.
Die gereinigten Sachen werden endlich wieder vollkommen hergerichtet. Dazu sind grosse Säle vorhanden, in denen z. B. Gardinen geplättet werden, während in anderen Damenkleider oder die Teile von solchen gebügelt werden. Für diese Arbeit sind auch wieder mannigfaltige Vorrichtungen geschaffen, z. B. werden die Ärmel auf heisse Cylinder von passender Grösse gezogen, und die I’lätteisen werden durch ein brennendes Gemisch von Leuchtgas und Luft erhitzt.
Ein Werk dieses Umfanges wird natürlich darauf bedacht sein müssen, möglichst in sich geschlossen zu sein. Deshalb finden wir als Nebenbetriebe ein chemisches Laboratorium, ein technisches Bureau, eine Schlosserei, eine Böttcherei, eine Tischlerei, und sogar ein Feuerwehrdepot. Ausserdem ist man bestrebt, aus den gebrauchten Substanzen die wertvollen Stoffe wieder zurückzugewinnen, deshalb wird aus dem Waschwasser wieder Seife gemacht und der schmutzige Benzin wird gereinigt. Eine wichtige Stelle beansprucht die Reinigung der Abfallwasser. Es werden täglich 10 000 cbm reines Wasser verbraucht, sie werden der Spree entnommen und sammeln sich nachher in zwei Bassins, wo sie mit Kalkmilch und Chlormagnesium versetzt werden. Aus diesen werden die Schmutzwässer durch Pumpen in Klärbassins geschafft, wo aller Schlamm zu Boden sinkt, während das gänzlich klare Wasser zur Berieselung des Parkes und der Gärtnereien benutzt wird. An einem dieser Bassins war man beschäftigt die Sinkstoffe zu entfernen, so dass man an ihnen die baumkuchenartige Anordnung der Sinkstoffe und die Spaltenbildung beim Eintrocknen beobachten konnte.
Zu den Wohlfahrtseinrichtungen sind das Badehaus und das Erholungshaus zu rechnen, welche den Angehörigen des Etablissements gegen massiges Entgelt zur Verfügung stehen.
Um nun einen Einblick in die Grösse der maschinellen und sonstigen Leistungsfähigkeit des Werkes zu erhalten, mögen einige Zahlen angeführt werden. Es sind vier Mascliinenhäuser vorhanden mit 34 Dampfkesseln, die täglich 1800 Ctr. Steinkohlen verbrauchen. Die eigene Gasanstalt liefert jährlich 334 000 cbm Leuchtgas. Ausserdem sind 9