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Säugetiere der Provinz Brandenburg
Im Gegensätze hierzu ist in Schlesien, Sachsen und Böhmen nur die obere Kreide ausgebildet. Es ist hier wieder eine Transgression vorhanden, denn die Schichten der oberen Kreide lagern direkt auf älterem Gestein, in der Nähe von Dresden z. B. auf Granit. Das ist im Felde XVII angedeutet worden. Zu dem untersten Gliede der oberen Kreide, dem Cenoman, haben Cudowa und das lleuscheuergebirge ihre Sandsteine geliefert. Die mittlere Abteilung, das Turon, ist aufgebaut aus Quadersandstein von Cotta und Rottwerndorf, sowie aus Blauer von Weinböhla. Die oberste Schicht, das Senon, führt Quadersandstein von Deutmannsdorf und Wartlmu. Alle diese Sandsteine sind bekannte Bausteine.
Damit ist das Mittelalter abgeschlossen, und es bleibt nur noch ein Feld (XVIII) übrig, das die Neuzeit repräsentiert. Dahin gehört das Tertiär und das Diluvium. Ersteres ist eingelagert in einer Mulde der Kreide, es war hier wiederum keine regelmässige Fortsetzung in den Absätzen vorhanden, denn Deutschland war in der frühesten Zeit des Tertiärs Festland, deshalb konnte sich in den Kreideschichten eine Mulde aushöhlen, in welcher die jüngeren Tertiärschichten sich absetzen mussten. Das Tertiär ist vertreten durch den Thon und die Sande von Freien walde.
Während des Absatzes der tertiären Sedimente brachen nach einer langen Pause an zahlreichen Stellen Deutschlands grosse Lavamassen aus dem Erdinnern empor und schütteten die heutigen Basaltkegel auf; einen solchen finden wir an der Grenze der beiden letzten Felder.
Zum Diluvium gehören die Schichten der Norddeutschen Tiefebene, sie sind die Rückstände des grossen Inlandeises, es sind Moränenbildungen und Sande. Die Probe Unteren Geschiebelehms rührt her aus der Sohle des Eisenbahneinschnittes bei der Station Gesundbrunnen und der Obere aus den Abraummassen der Usedomstrasse, während der trennende Sand von Rixdorf stammt.
Säugetiere der Provinz Brandenburg.
(Aus den Sammelkästen des Märk. Prov. Museums.)
Vergl. d. Mtsbl. Bd. II. S. 112 flg.
1. Mus agrarius Pallas, die Brandmaus, ist häufig im Berliner Tiergarten. (Aus einem Schreiben des Prof. Dr. Alfred Nehring vom 24. Juli 1890.) Kann ich bestätigen. E. Friedei. 30. VIII. 1892.
2. Canis vulpes L. in Berlin. Dass der Fuchs, trotz seiner Verschlagenheit und Findigkeit, sich jetzt noch mitten in das lärmende Grossstadttreiben liineinwagt und, unbekümmert um dasselbe, Anbauversuche macht, war bis vor Kurzem unbekannt. Nur so viel wusste man, dass, zwar allerdings noch