Heft 
(1896) 4
Seite
120
Einzelbild herunterladen

120

Berichtigungen.

lang der vorherrschende Wald bäum in ganz Mitteleuropa gewesen ist. Die zweite Periode reicht aus ferner Vorzeit l>is nahe an die Gegenwart heran, sie ist die Zeit des Rückganges und der Verdrängung. Eine bedeutende Senkung des Landes schuf einen Salzwasser führenden Meerbusen, der sich vom Atlantischen Oeean bis weit ins heutige Finnland hinein erstreckte und ausgedehnte Gebiete eines milden kontinentalen Klimas theilhaftig machte. Unter diesen Verhältnissen gediehen die Laubholzer, namentlich die Eiche vortrefflich, und die Kiefer konnte sich nur auf dem schlechtesten Boden behaupten. Obwohl danach das Klima wieder kälter und für die Kiefer ver­hältnismässig günstiger geworden ist, hat der Baum doch seine alten Wohn­stätten nicht in entsprechendem Masse zurückerobern können, sondern ist im Gegenteil vielcrwärts ganz verschwunden, und zwar aus Landschaften, deren Bodenverhältnisse ihm günstig sind.

Verf. führt nun in der geistvollen Weise, die wir bereits von ihm gewohnt sind, aus, wie seit dem Ausbreiten der Preussischen Herrschaft sich dies Verhältnis allmälig unter der Verwaltung der den Anbau von Pinus silvestris begünstigenden, in Brandenburg und Berlin ihren Centralsitz habenden preussischen Forstverwaltung wieder ändert. Ich bemerke dazu, dass man sich selbst nach vielen Gegenden (Pr. Westfalen), wo Tanne und Fichte dominiert, Kiefernbauholz aus der Gegend von Liepc und Oderberg i. M. kommen lässt, weil Kiefernholz härter und dauerhafter ist.

Andrerseits scheint mir doch der sehr lesenswerte Artikel die Grund- und Bodenverhältnisse zu unterschätzen. Die Buche verkümmert nun einmal auf sandigem Alluvialboden, auf welchem, wie in Sümpfen, die Kiefer noch gedeiht. Das ist auch früher so gew'esen. Die Fache dagegen ist weniger wählerisch, sie kommt neben der Buche, aber überall, wenigstens eingesprengt, nicht minder auf echtem mageren Kiefernboden, wild vor. Im Branden- burgischen ist eine Kiefernwaldung ohne einzelne grosse Eichen nicht denk­bar und dass dem seit Jahrtausenden so gewesen ist, zeigen die subfossilen Hölzer unserer Sümpfe, Seen und Flüsse, stets linden wir dort einzelne Eichenstännne neben Kiehnbäumen. E. Friedei.

Berichtigungen.

Seite 102 Zeile 2 von unten lies Ileinse statt Heine. 104 20 von oben Grelle statt Grotte.

Für die Redaktion: Dr. Eduard Zache, Demminerstrasse 04. Die Einsender haben den sachlichen Inhalt ihrer Mitteilungen zu vertreten.

Druck von P. Stankiewicz Buchdruckerei, Berün, Bemburgerstrasse 14.