f>. (5. ausserordl.)Versammlung des IV. Vereinsjahres
Sonnabend, den 17. August 1895, nachmittags,
mit gütiger Erlaubnis des Ober-nofinarschall-Aints Sr. Majestät des Kaisers und Königs: im
Jagdschloss zu K ö n i g s - W u s t e r li a 11 s e 11 .
(legen siebenzig Teilneluner waren 11111 3 1 / 3 Uhr auf der Balm- Station Königs-Wusterhausen eingetroffen und begaben sieh zunächst nach dein i’fuhlschen Restaurant, woselbst im Garten der Kaffee eingenommen wurde. Dann lenkte die Versammlung ihre Schritte nach dem Jagdschlösse und betrat den im ersten Stockwerk gelegenen Speisesaal. Hier erüflhete der II. Vorsitzende, Geh. Regierungs- und Stadtrat Friedei, die Sitzung mit einigen einleitenden Worten, worauf der 1. Schriftwart Ferdinand Meyer in allgemeinen Zügen die Vergangenheit, des Schlosses schilderte und einige Mitteilungen aus der Gegenwart folgen Hess.
Über drei Jahrhunderte sind an dem Gemäuer des Jagdschlosses vorübergezogen. Mit seinem üppig emporraukenden Epheusclimuck erhebt es sich auf den gewaltigen Grundmauern einer früheren Grenzveste, die nach der Eroberung des altwendischen „Wostrow“ („umflossener Ort“) von den Deutschen am Übergauge des Nottefliesses errichtet wurde. Wann dies geschehen, lässt sich nicht bestimmen, doch wird zur Zeit Kaiser Carls IV. der alten Schutz- und Trutzveste als eines einstöckigen, mit Zinnen und Wartturin versehenen festen Baues gedacht. Damals im Besitze des ritterbürtigen Geschlechts derer von Torgau, gelangte Wusterhausen später an die Schenken von Landsberg, und diese Hessen im Jahre 154-0 auf den Fundamenten der niedergerissenen Burg das noch heutige Schloss in seiner unverändert gebliebenen äusseren Gestalt, ohne die beiden Flügel, erbauen. So erinnert es mit seinem Turm und Giebel an das fast gleichzeitig (1542) errichtete Jagdschloss „Grunewald“.
Bemerkenswert in der neueren Geschichte tritt das Wusterliausener Schloss zur Zeit des Kurfürsten Friedrichs Ili. hervor, welcher es nebst
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