Heft 
(1896) 4
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7. (6. ausserordl.) Versammlung des IV. Vereinsjahres.

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Ecke durch eine kurze im stumpfen Winkel verlaufende Strasse gebildet, von welcher ein im Bebauungsplan mit Nr. 24 bezeichnter rundlicher Weg abgeht, der in die Kiesgrube führt. Nicht weit hiervon sind die menschlichen Überreste von dem an der Stelle befindlichen Vorarbeiter ausgegraben worden.

Die Fundstelle liegt unter der jetzigen Oberfläche reichlich 3 m; zieht man hiervon ca. 0,5 m auf moderne Kulturaufschüttungen und Humus (Koggen- und Kartoffel-Land) ab, so erreicht man den gewach­senen Boden, unter welchem bei alsdann noch reichlich 2,5 m Tiefe das Gerippe, anscheinend eines grossen kräftigen Mannes lag, von welchem leider nur der leidlich erhaltene Kopf (mit Unterkiefer) aufbewahrt worden ist.

Der Vorarbeiter stiess zuerst auf das Fassende im Osten und zuletzt auf den Kopf im Westen. Das Gerippe lag wagerecht und glatt auf dem Kücken, der Kopf anscheinend ein wenig nach vorn gehoben. Bei­gaben wurden nicht bemerkt, ebeusowenig in der Nachbarschaft bis jetzt anderweitige Skelette.

Von oben nach unten sind die ca. 2,5 m, unter denen das Menschen­gerippe lag, ans Sanden und Granden zusammengesetzt, die mannigfach gebändert, geadert und geschichtet sind, wie dies in den Sanden und Granden von Britz, Kixdorf und Umgegend, die dem untern Diluvial- Sandmergel (Geschiebemergel) bankartig aufgelagert sind, die Regel ist. Unter der erstgedachten Kultnrschicht folgt hier ein sehr grober mit vielen kleinen Geschieben unregelmässig durchsetzter kalkhaltiger Grand von ca. 1 m Dicke, dann eine wagerecht gelagerte Grobsandbank von ca 1 m Dicke, dann feinerer Sand mit schräg einfallender Lagerung ca 0,5 m stark, worin das Skelett lag.

Etwa 150 m in südlicher Richtung davon, etwas höher, nur ca. 2 m lag der rostbraun gefärbte schon erwähnte Knochen eines sehr giossen Säugers. Auch hier eine ganz ähnliche unregelmässige Bank von Grand mit gröberen Geschieben, Kies und scharfem Sand. Der Knochen steckte in einer eisenschüssigen, grobkörnigen Kiesschicht, anscheinend an unveränderter Stelle. Gewöhnlich bezieht man diese schweren grossen Knochenreste auf das Mammuth (Elöphas primigenius). Es ist aber zu bemerken, dass in Kixdorf-Britz noch die Reste von zwei älteien Elefanten (Elephas trogontherii Falc. und E. antiquus Falc.) Vorkommen. Vgl. hierzu die übersichtliche, für den grösseren Lesei kreis sehr zu empfehlende AbhandlungGeologische Ausflüge in die Umgegend von Berlin von Dr. Max Fiebelkorn in der Naturwiss. Wochenschrift Bd. X vom 21. April 1895 S. 197. Es ist daher nicht ausgeschlossen, dass dergl. Knochen von E. antiquus oder E. trogontherii herrühren; man vermag, während die Zähne der 3 in Frage kommenden grossen ^ ielhufer sich sehr wohl sondern lassen, die meisten übrigen 1 eile des