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7. (6. ausserordl.) Versammlung des IV. Vereinsjahres.
Knochengerüstes derselben noch nicht zu unterscheiden. Nach meiner Auflassung haben diese 3 Elefanten nicht gleichzeitig gelebt und ist das Mainmuth der jüngste unter ihnen. Als letzteres lebte, mögen von den Gerippen einer jüngeren Zwischeneiszeitsperiode, z. T. vielleicht der Voreiszeit, ungehörigen Elefanten bereits nur einzelne Gebeinreste, Schädelteile, Zähne u. s. f. und diese bereits in Geschiebeform vorhanden gewesen sein. Während der letzten Vergletscherung und der ihr folgenden Abschmelzperiode sind die Reste aller 3 Elefanten und der sonst noch in Britz und Rixdorf verkommenden Säugetierreste als Nashorn (Rhino- ceros antiquitatis und Rh. merckii), Wildpferd, Ur und Wisent, .Moschusochs, Rentier, Elch, Riesenhirsch, Rothirsch, Bär, Wolf u. s. f. durcheineinander geschoben worden, so wie wir sie heut ausgraben. Niemals werden in diesen Sauden und Mergeln ganze Gerippe oder auch nur beträchtlichere zusammenhängende Teile von solchen gefunden.*)
*) Hervorragend schöne Reste jener Tiere besitzt ausser dem K. Museum für Naturkunde und dem der Geologischen Landesanstalt das Märkische Museum. Während recht namhafte deutsche Geologen sich noch immer nicht für unsere Gegend an die Mindestforderung von 3 Eiszeiten und zwei Zwischeneiszeiten gewöhnen wollen, gehen die Amerikaner und Engländer ganz neuerdings viel weiter. Der berühmte James Geikie, Classification of European Glacial Deposits (Journal of Geol. Vol. III. Chicago 1805) unterscheidet bereits für Europa tl Glacial- und 5 Intcrglacial-Epochen, die er von oben nach unten wie folgt bezeichnet:
11. Oberes Turbarian 10. „ Forestian
9. Unteres Turbarian 8. „ Forestian
7. Mecklenburgian 6. Neudeckian 5. Polandian 4. Helvetian 3. Saxonian 2. Norfolkian 1. Scanian
0. Eiszeit.
6. Zwischeneiszeit. 5. Eiszeit.
4. Zwischeneiszeit. 4. Eiszeit.
3. Zwischeneiszeit. 3. Eiszeit.
2. Zwischeneiszeit. 2. Eiszeit.
1. Zwischeneiszeit. 1. Eiszeit.
A. Xehring, dessem Bericht in der Xaturw. Wochenschrift vom 4. August 1895
S. 374 ff. wir diese Notizen entnehmen, bemerkt: „Mit dem Namen Helvetian oder Elephas antiquus- Stufe bezeichnet Geikie die Ablagerungen der zweiten Interglacial- epoche und zwar hat eT den Namen Helvetian gewählt, weil solche Ablagerungen zuerst in der Schweiz entdeckt worden sind. Dahin gehören die Schieferkohlen von Utznach und Dttmten in der Schweiz. Ebenso rechnet G. hierher die interglacialen Schichten von Holstein, Rixdorf, Cottbus (d. h. Klinge bei C.), Moskau etc. Als charakteristische Säugetiere dieser Stufe betrachtet er Elephas antiquus und Rlii- noceros Merckii. Danach würde jedenfalls auch Taubach bei Weimar als hervorragender Fundort für diese Epoche zu nennen sein. Ferner dürften auch wohl die von Keilhack nachgewiesenen pflanzenfülirenden Ablagerungen von Belzig hierher gehören.“ — In einem auf Geikies Abhandlung unmittelbar folgenden Aufsatz versucht
T. 0. Chambcrlain (Classification of American Glacial Deposits) die gleichsinnigen Ablagerungen Amerikas zu systematisieren.