Heft 
(1896) 4
Seite
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0. (1. öffentl.) Versammlung des IV. Vereinsjahres.

Als Direktor des hiesigen Luisen-Gymnasiums publizierte der Verfasser im Jahre 1886 die 2. Auflage, 188 Seiten, 128 Stücke mit 20 An­merkungen und jetzt lässt er eine 3. Auflage, 211 Seiten, bis auf 145 Stücke und 48 wertvolle Anmerkungen vermehrt, erscheinen.

Wie unser geschätztes Ehrenmitglied diese gehaltvollen Überlebsel unserer Altvorderen aus dem unverfälschten Munde des Volkes gesammelt, das hat Herr Schwartz im Archiv unserer Gesellschaft, Bd. I, 1894, S. 143 bis 157, in beredter Weise geschildert Das ungeteilte Lob, welches diesen Sammlungen unseres Verfassers von jeher aus berufensten Federn gespendet worden, braucht hier nicht wiederholt zu werden. Die Sagen und Geschichten sind für das Alter und für die Jugend gleich- mässig bestimmt, für die letztere mit besonderer pädagogischer Rück­sicht ausgewählt.

5. Unser Mitglied Dr. Georg Galland giebt seit dem 1. d. M, ein neues OrganDie Kunsthalle, Zeitschrift für die bildenden Künste und das Kunstgewerbe heraus, das sich mit unseren landeskundlichen Bestrebungen, soweit dieselben sich auf die wirtschaftliche und die geistige Kultur (vgl. unseren Arbeitsplan im Archiv, Bd. I, S. IX unter No. V, G und H) erstrecken, berührt. Namentlich die Museal-Wissenschaft und die Geschichte der heimatlichen Kunst und Kunsttechnik, auf welchem Gebiet, wie bekannt, Herr Dr. Galland sich schon seit Jahren hervor­ragend bewährt hat, werden uns in der neuen Zeitschrift anziehen. Die letztere erscheint monatlich am 1. und 15. im Verlag von Rosenbaum & Hart, Wilhelmstr. 47 (Buchhändlerhaus) zum Preise von jährlich 8 Mark.

Die beiden ersten inhaltlich reichen, mit Illustrationsbeilagen aus­gestatteten Nummern enthalten u. a. Aufsätze des Herausgebers über die Stellung der Reichsmetropole zur Kunst und über neue Museen (Anregung eines Vormuseums, Elite-Sammlung zur Übersicht der Leistungen aller Kunstmuseen mit wechselndem Bestände). Einen dem leider zu früh verstorbenen, verdienstlichen Bildhauer Robert Toberentz (Vollender des Otto'schen Luther-Denkmals) von Fritz Stahl gewidmeten Nachruf. Toberentzs erste That war die Wiedereinführung der Wachsausschmelzung beim Bronzeguss. Diese Technik hat nicht nur den äusserlichen Vorteil, dass der Guss in grösseren Stücken erfolgen kann, sondern, wie Stahl S. 8 betont, den für den wahren Künstler fast unschätzbaren, dass der Wachsguss noch überarbeitet, retouchiert werden kann, und dass so die Handschrift des Künstlers, wenn man so sagen darf, am treuesten fest­gehalten wird. Heut wird dies Toberentzsche Verfahren bereits in allen grösseren Giessereien nachgeahmt.

6. Volkstümliches aus der Pflanzenwelt, besonders für Westpreussen. Unter diesem Titel hat Herr Rittergutsbesitzer A. Treichel auf Hoch-Paleschken bei Gross-Kischau in Westpreussen,