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10. (8. ausserord.) Versammlung des 10. Vereinsjahres.
7. Württembergisches Nr. 125.“ Zwischen den Bildern und den Unterschriften sind die Standarten der betr. Regimenter angebracht. Sechs Fenster der Taufkapelle schenkten Regierungs-Baumeister Carl Gause, Kgl. Hof-Steinmetzmeister O. Metzing, Banrat Friedrich Hoffmann (Besitzer der Siegersdorfer Werke), Zimmermeister Freise, Klompnermeister Gustav Stein und die Glasmalerfinna Campbell, Smith u. Co. Ein dreigekuppeltes grosses Langschiff-Fenster wurde von der Familie Volkmar gestiftet, ein ebensolches von dem Herrn Ingenieur Albert Pintsch, ein Fenster der Hauptvorhalle von Professor Vollmer und ein Fenster der Turmvorhalle vom Regierungs-Baumeister Leibnitz. Der Landeskunstfonds des Kultusministeriums bewilligte zehntausend Mark zur Ausführung der Glasmosaiken des Triumphbogens, wozu auch Architekt Zöllner und Glockengiesser Schilling beisteuerten. Von weiteren Geschenken seien noch genannt die elektrische Krone von Fräulein Smitt, der von Flemming entworfene Altarteppich von Heinrich Jordan, Teppiche von Becker und Hoffbauer und Gebhardt und Rössel, eine Fahne von Bessert und Nettelbeck, die Liedertafeln von Riegelmann und der kunstvoll ausgeführte, vergoldete Schlüssel des Hauptportals vom Königlichen Hof-Schlosser Paul Marcus. Unter den vielen sonstigen Beiträgen zum Ausbau sei endlich des Ergebnisses von siebentausend Mark aus einem von dem Rentier Liebrecht im Ausstellungspark veranstalteten Konzert von sechs Gesangvereinen gedacht. Die Stiftung eines Bronzereliefs haben der Bildhauer Geyer und der Rentier Rösicke übernommen.
Alle diese Gegenstände wurden besichtigt und erläutert. Das Spiel der gewaltigen Orgel seitens des Organisten der Kaiser Friedrich-Gedächtniskirche versetzte die Anwesenden in eine weihevolle Stimmung.
Nachdem für die freundliche Aufnahme, Führung und Erklärung dem Prediger Hagenau herzlich gedankt worden, trennte sich gegen l 3 /i Uhr nur zögernd die Versammlung von dem herrlich geschmückten, dem Hansaviertel und dem Tiergarten zur besondern Zierde gereichenden neuen Gotteshause.
• Das „Wunder“ beim Richtfest der Kaiser Friedrich-Gedächtniskirche zu Berlin.
Von Ernst Friedei.
(Mit 2 Figuren.)
Das Richtfest der im Tiergarten-Viertel an der Haendelstrasse vom Professor Vollmer erbauten Kaiser Friedrich-Gedächtniskirche fand am 18. Oktober 1894 statt, als am Geburtstage des unvergesslichen Herrschers unter zahlreicher Beteiligung von Gemeindemitgliedern aus dem Hansa- Viertel und der alten Dorotheenstädtischen Gemeinde, welche das neue Gotteshaus als Tochterkirche erbaute. Anwesend waren u. a. die drei