12. (2. öffentl.) Versammlung.
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in Washington als Vorbild bei Herausgabe ähnlicher Arbeiten. Auch in Deutschland sind sie hiiulig ebenso anerkennend, wie empfehlend besprochen worden. Aber an der klingenden Anerkennung fehlt es immer noch. Ihr Absatz bewegt sich in beschämend engen Grenzen. Damit ist die Ursache ihres mehrfach beklagten hohen Preises dargelegt. Die Forschungen müssen sich selbst erhalten, die Central-Kommission kann keine Zuschüsse leisten; Bemühungen von Seiten der Begierungen und grosser Gesellschaften, Unterstützungen zu erlangen, sind gescheitert. Möchte man darum das als nützlich anerkannte Unternehmen durch Bezug fördern. Möchten die zahlreichen geschichtlichen und naturwissenschaftlichen Vereine Deutschlands die Forschungen für ihre Bibliotheken erwei'ben, in die sie gehören, möchten sie in den häuslichen Büchereien aller Freunde deutschen Landes und Volkes den ihnen gebührenden Platz finden. Tritt aber erst ihr Absatz aus seinen bisherigen bescheidenen Grenzen, so wird es auch möglich werden, ihren Preis entsprechend herabzusetzen.
Die Central-Kommission verfügt noch immer nicht über eine regelmässige Einnahme. Früher wesentlich gefördert durch die ihr teilweise zugewiesenen Überschüsse einzelner Geographentage, hat sie diese Quelle seit dem Hamburger Geographentag leider versiegen sehen. Eine jährlich wiederholte Zuwendung von 500 Mark durch das Kgl. Preussische Kultus-Ministerium hat seither ihre Ilaupteinnahme gebildet. Dazu gesellte der Katurwissenschaft- liche Verein zu’Krefeld bei Beginn dieses Jahres eine Spende von 100 Mark.
In erfreulicher Weise werden die Aufgaben, welche sich die Central - Kommission für Deutschland allein setzte, auch in anderen Ländern auf- genommen und von anderen Wissenschaften gepflegt. Darin liegt für dieselbe eine von ihr selbst freudig empfundene Anerkennung der Richtigkeit ihrer Ziele.
Mit Stolz sieht sie in der Schweiz, in den Niederlanden, in Ungarn und nun auch in Österreich ihre bibliographischen Aufgaben gefördert, ihre Forschungen hu fernen Amerika als Vorbild dienen. Es erfüllt sie auch mit Genugtuung, dass das, was sie für ihre Aufgaben als das zweckmässigste hingestellt hat, in anderen Ländern zur Ausführung gelangt. Sie begrüsst daher mit aufrichtiger Sympathie die im letzten Winter erfolgte Begründung eines Vereins für österreichische Volkskunde in Wien. Von tatkräftigen Händen getragen, wird dieser Verein wenigstens einen Teil dessen für Österreich leisten, was der Verein fiir deutsche Landeskunde füi Alldeutschland zu thun bestimmt ist. Möchte aber das Land, welches der Ausgang aller dieser Bewegungen- war, nicht Zurückbleiben. Möchten die Leistungen unserer Kommission nicht blos akademisch, sondern auch tatkräftig gewürdigt werden. -Möchte der Verein für deutsche Landeskunde verwirklicht werden können.
Diesem Wunsche scliliesst sich die Brandenburgia als Gesellschaft für Heimatkunde der Provinz Brandenburg gern und von ganzem Herzen an.
3. Der 2. Vorsitzende E. Friedei macht folgende neue Mitteilungen über Erinnerungs-Tücher.
Über Tücher, welche infolge ihrer Einwebungen, ihrer Bedruckung oder ihrer Bestickuug beziehentlich sonstigen Ausstattung allerhand
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