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12. (2. flffentl.) VerBanirulung.
runden Schild, auf dem die Worte stehen: Me nemo impune lacessat. Links unten sind zwei geflügelte Putten. Der eine sitzende Knabe hält einen Schild, auf dein die Worte: „Ifis stet victoria signis“ zu lesen sind. Unter den Knaben werden Trophäen: Panzer, Schwert, Posaune sichtbar. Die beiden Knaben rechts oben halten einen Schild, auf dem die Worte: „Unica glorior in pace“ verzeichnet sind, links unten eine Putte, auf einem Süulenfuss, auf dem ein Zirkel liegt. Auf dem Schild, den er hält, die Worte: „His in laborib. quiesco“.
Es darf hierbei an die seidenen Kriunerungstücher erinnert werden, welche Daniel Chodowiecki im .Jahre 1770 hergestellt hat und die ich im III. Jahrg. des Monatsblatts S. .106 erwähnt habe.
Der Ohronologie nach würde ich nun folgende Notiz von M. Landau in der Nationalzeitung, Berlin, den 21. .Juli 1895, anzusehliessen haben. „In der Sonntagsbeilage der Nationalzeitung vom 7. Juli lindet sich eine Notiz über sogenannte Erinnerungstücher aus dem vorigen Jahrhundert. Ich kann zu deren Ergänzung über ein Erinnerungstuch aus dem 17. Jahrhundert berichten, das ich vor ungefähr 13 Jahren in Venedig gesehen habe. Das Tuch, von feiner slavischer Arbeit, war zur Erinnerung an die Eroberung von Ofen im Jahre 1686, an der auch brandenburgische Truppen unter General Schöning teilnahmen, angefertigt worden. Das Centrum des gewebten Bildes nimmt der Generalissimus der kaiserlichen Truppen, Herzog von Lothringen, ein, den ein über ihm schwellender Engel mit Lorbeer krönt; neben ihm stehen zwei Offiziere und zu seinen Füssen ein Page. Ein Adler hält in einer Klaue ein Schwert, in der andern eine Abbildung der Stadt Ofen; unter ihm befinden sich vier mit Ketten lieladene 'Türken. Rechts vom Herzog befindet sich die Inschrift: „Aquilae viribus in potestatem Imperatoris Buda redacta est“. Kaiserliche und lothringische Wappen und Emldeme nehmen* den übrigen Raum des Bildes ein. Dieses Tischtuch befand sich seit langen Jahren im Besitze einer Familie in Bologna, gelangte dann in andern Besitz und wurde in Venedig zum Verkauf ausgestellt. Für das nicht gut erhaltene, wie ich glaube auch geflickte, Stück verlangte der Eigentümer, wenn mich mein Gedächtnis nicht täuscht, 1000 Lire.“
Der erwähnte Artikel „Erinnerungstücher“ in der Sonntags-Beilage vom 7. Juli 1895 von Fräulein Elisabeth Lemke herrührend, führt mehrere dgl. 'Tücher an, welche der Verfasserin in Danzig aufgestossen sind. Darunter wird Folgendes erwähnt: „Auch kam ich dort einem Tuche auf die Spur, das schon vor sieben zig Jahren bekannt gewesen sein muss, dessen aufgedruckte Verse aber noch heute von Dorfbewohnern beim Tanze gesungen werden. Dies Exemplar ist in einem andern, als dem allgemein gütigen Sinne ein „Erinnerungstuch“, indem es noch immer als Andenken an frohe Jugendzeit aufbewahrt wird. Es ward in 6er Familie unzählig oft auf den Tisch, um den die Kinder mit