272
12. (2. öffentl.) Versammlung.
Vorherrschende Farbe ist rotbraun. Vielleicht englisches Fabrikat finden orientalischen Markt. 19. .luhrhundert.
Beim dritten, das ebenfalls von weissem Shirting 80 cm im (Quadrat ist, ist die Bemalung darauf beschränkt, dass der mittlere Grund kleine rosafarbene Blumen zeigt. Mehr bemalt ist der Rand, der reichlich Bäume, Sträucher und Blumen aufweist. Auch hier ist rosa die vorherrschende Karbe. Anscheinend ost-indischen Ursprungs. 19. .Jahrhundert.
Zum Schluss lege ich Ihnen den Rest eine« Urinnernngsbandes vor. Es ist 5 cm breit und in einer Länge von 45 cm erhalten. Es ist von Baumwolle und zeigt als Bemalung abwechselnd von unten nach oben ein Kreuz, darüber einen Hahn* mit einem zu einer Schleife geknüpften Band, hierüber Ranken. Der Grund der Bemalung ist braun, die Ornamente waren wohl in einer rötlich weissen Farbe ausgeführt, die jetzt verblasst ist. Das Stück gehört nach Herrn Forrer der Zeit der Befreiungskriege an.
Die Forrerschen Erinnerungstücher sind sämtlich bedruckte Tücher, während für uns, wie schon erwähnt, auch diejenigen Tücher, in welche die Bilder, Inschriften u. dgl. m. eingewirkt oder aus freier Hand eingestickt sind, nicht minder kulturhistorischen Wert haben.
Insbesondere die gedruckten Erinnerungstücher, weil in Folge des Druckverfahrens leicht herstellbar, werden noch immer von verschiedenen Kattunfabriken in Menge hergestellt, meist von der Grösse eines Schnupf-, Taschen-, Knüpf- oder Kopf-Tuchs, und erfremui sich grosser Beliebtheit namentlich in der Bevölkerung der kleinen Städte und auf dem Lande, insbesondere auch bei unseren Soldaten und Dienstmädchen. Diese .Erinnerungstücher lassen sich deshalb auch direkt in Vergleich stellen mit den Neu-Ruppiner Bilderbogen, über deren bedeutsamen erziehlichen und patriotischen Wert uns vor kurzum unser Ehrenmitglied Geheimrat Dr. Wilhelm Schwartz an dieser Stelle einen belehrenden Vortrag gehalten hat. Die Erinnerungstücher haben vor dem Erinnerungs- Bilderbogen aber den grossen Vorzug, dass sie viel haltbarer sind und praktisch — wie angegeben — auf mancherlei Art verwendet werden können.
Als „Führer“, „Lagepläne“ und in ähnlicher Weise lassen sich die Erinnerungstücher, die dauerhafter als Papierpläne sind, vortrefflich gebrauchen. Seitens der umsichtigen Leitung der Berliner Industrieausstellung im Jahre 1896 ist bereits dafür gesorgt, dass von dem Ausstellungsgelände in Treptow dergleichen gedruckte Erinnerungstücher (Übersichtspläne, Ansichten aus der Vogelschau u. s. w.) angefertigt werden.
Die geehrten Anwesenden aber bitte ich, die Sammlung namentlich älterer, der Heimatkunde speziell dienenden Erinnerungstücher jeder