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12. (2. öffentl.i Versammlung
der Aufstellung eines Kostenanschlags wurde die Finna Wiuunel & C». betraut, welche vielfach derartige Restaurationen in anerkennenswerter Weise mit grosser Sorgfalt und Sachkenntnis ausgeführt hat. Diese ermittelte die Kosten, unter der Annahme, dass alle die vielen Fehlstellen und Verkittungen mit (’ement und Hyps in dem Sandstein in sachgemässer Weise durch Vierungen ausgebessert, alle Fugen sorgfältig gedichtet, die Ölfarbe ahgelaugt bezw. abgesehliffen werden solle und dass, soweit Metallbefestigung der Ersatzstücke notwendig werde, nur Kupferbronze und Messing verwendet werden dürfe, auf 5(505 M.
Die Provinzial-Kommission für die Denkmalspflege, welche die Notwendigkeit der Restauration und den Wert des Denkmals in Beratung nahm, erkannte «len letzteren sowohl in künstlerischer als in geschichtlicher Beziehung an. beider war auch bei den ferneren Ermittlungen ein Unterhaltungspflichtiger, welcher die Kosten zu tragen gehabt hätte, nicht festzustellen. Die Stadt und die Krone hatten bereits bei einer früher nötig gewesenen Restauration ihre Beteiligung abgelehnt und es erschien nicht angemessen, an diesen Stellen die Bewilligung von Beiträgen für ein Denkmal nachzusuchen, welches aus eigener Ent- schliessung der märkischen Stände un«l Bevölkerung errichtet worden war. Man war darüber in der Provinzial - Kommission ungeteilter Meinung, dass zu diesen Kosten diejenigen Körperschaften heranzuziehen seien,.-welche die Provinz in kommunaler Beziehung vertreten bezw. bei denen wegen des Aufstellungsortes ein besonderes Interesse an der Erhaltung des Denkmals vorauszusetzen war. Als solche Körperschaften wurden angesehen der Provinzial-Verband von Brandenburg, der Kommunal-Verband der Kurmark, derjenige der Altmark, der Kreis West- havelland und die Stadt Rathenow. Der Kommunalverband «1er Kur- mark und derjenige der Altmark lehnte zuerst einen Beitrag ab, der erstere, weil die Erhaltung von Denkmälern nicht in seinen Aufgaben liege, der letztere, weil er der Provinz Brandenburg nicht mehr angehöre. Dagegen bewilligte der Kreis Westhavelland sofort 500 M., die Stadt Rathenow 300 M., der Brandenburgische Provinzial-Ausschuss 1100 M. Es erschien aussichtslos, die Altinark nochmals um eine Bewilligung anzugehn, dagegen wurde ein Antrag dieserhalb bei dem Koinmunal- landtage der Kurmark nochmals eingebracht, welcher alsdann im Januar dieses Jahres 2000 M. zur Verfügung stellte.
Nachdem alsdann auch der Brandenburgische Provinzial-Ausschuss sich bereit erklärt hatte, den nun noch fehlenden Betrag von etwa 1700 M. zu decken, konnte im letzten Frühjahr mit der Restauration begonnen werden, welche der sachkundigen Hand des Hofsteinmetzmeisters Rasche und der Leitung des Bildhauers llofert übertragen und bis zum Sedanfeste zur Freude der Freunde des Denkmals und aller Kunstfreunde und besonders der nächstinteressierten Stadt Rathenow und