13. (3. Öffentl.) Aersammlung des IY. Vereinsjahres.
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ang e i>fl a nzt worden, hoffentlich werden dort den Spielart-Namen „dulcis“ rechtfertigende süsse Scheinfrüchte erzielt werden.
Im übrigen verweise ich auf dasjenige, was ich bereits im Monatsblatt der Brandenburgia Band TI. S. 157 und 158 über Pirus (Sorbus) aucnparia L. und ihre Varietät „dulcis“ gesagt habe.
Herr I>r. Carl Bolle fügte hinzu, dass eine ähnliche vom Volk wie ein Wunderbamn angestaunte Eberesche mit Apfel- und Birn-Zweigen sich am Bahnhof Ludwigsfelde der Strecke Berlin-Leipzig befunden habe und giebt anheim festzustellen, ob dieser Baum noch vorhanden sei.
3. Herr E. Friedei macht eine Mitteilung
über den Donnerbusch oder Hexenbesen.
Dem Märkischen Museum ist aus Grünrade bei Neudamm in der Neu mark der Ihnen hiermit vorgelegte eigentümlich ausgestaltete Zweig einer Kiefer (Pinus silvestris) durch die Güte des Fräulein Maria von Her teil zugegangen. Der Zweig ist etwa 46 cm lang, unten belinden sich daran kleine durchaus natürlich gebildete Zweiglein, mit normal langen Nadeln, dagegen bildet der Hauptzweig oben eine wirre Masse von kleinen Zweigen in einem zierlich aussehenden Halbrund, dessen eine Axe 30 cm, die andere 20 cm misst. An den abnormen kleinen Zweigen sind die Nadeln auffallend kurz und kraus, also ganz anders wie bei einem normal gewachsenen Kiefernaste ausgebildet, nämlich bis 6 cm die normalen, höchstens 3 cm lang die eigentlichen Donnerbusch-Nadeln. Diese Missbildungen nehmen mitunter auf unseren Kienbäumen einen sehr bedeutendem Umfang ein und gleichen, wenn sie in bedeutender Stammhöhe sitzen, aus der Entfernung von unten gesehem in gewisser Beziehung einem Krähenneste und mehr noch einem Elsternest. Die Einsenderin nennt dies eigenthümliche Gebilde Donnerbusch; eine andere bei uns in der Provinz Brandenburg übliche Bezeichnung ist „Donnerbesen“. In Berlin sagt man zu dergleichen wirren Zweig- und NadeLGebilden auch HexenJüusen,*) in den Niederlanden Maren- taken d. h. Zacken (Zweig) der Mar oder Alprute (Mar und Alp die den Menschen gleich der Drude (daher Diudenbusch) ((uälenden
hl aer Brocken-Gegend des Harzes heisst das auf dem Brocken als auf ihrem nördlichsten Standort in Deutschland vorkommende Alpen-Windröschen (Pulsa- tilla alpina) in Anlehnung an die Hexenfahrt in der Walpurgisnacht zum Brocken >• Hexenbesen“ Sie trägt eine einzige grosse milchweisse oder gelbliche Blume, aussen mit schwachrötlilicheni Anfluge, gestützt von drei viel tiefer stehenden zerschnittenen Blättern „nd bildet nachdem sie im Juni abgeblfiht hat, emen charakteristischen Bestandteil des Brockenstrausses. - Die Traubenkirsche, in Berlin Faulbaum genannt (Prunus padus), ist der richtige Hexenbanm. Grimm'. W örterbuch sagt darüber Hexenbaum, m. pnmus padus, bäum der schwarzen vogelkirsehe. Nernnich f, 1074.)