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14. (4. flft'entl.) Versammlung des IV. Vereinsjahres.
3. Diplom als Ehrenmitglied der K. Akademie der Künste zu Berlin für ihren damaligen Kurator, Staatsminister Dr. Gustav von Gossler. (Aquarell) 1888.
4. Gedenkblatt an das 50 jährige Bestehen der Firma C. Heckmann in Berlin. (Aquarell) 1869.
Aus dieser Aufzählung erhellt die Vielseitigkeit des künstlerischen Talents unsers Altmeisters, zugleich aber auch die in der That auffallende Zurückhaltung, welche er auf dem Gebiet der Geschichtsmalerei seitdem Jubiläums-Jahre 1871 beobachtet hat
Es erübrigt nunmehr noch von unsenn heimatkundlichen Standpunkt aus Menzels Beziehungen zur Berliner Stadtverwaltung zu schildern. Wir folgen hierbei in der Hauptsache einer Mitteilung, welche eine der genannten Behörde nahestehende Persönlichkeit am 12. v. M. in der Voss. Z. nach den Akten veröffentlicht hat.
Die erste Arbeit, welche Menzel im Auftrag der Stadt Berlin lieferte, war die unter D. Nr. 1 vorstehend erwähnte Adresse. In Betracht gezogen wurden zunächst die Maler Menzel, Daege, von Klöber und Adolf Henning. Der Entwurf des letztem gefiel zunächst am meisten, aber seine Forderung von hundert Friedrichsd’or wurde von unsern Stadtvätern für so übertrieben befunden, dass man Henning fallen liess, der denn auch erklärte, durch die Art und Weise, wie die Angelegenheit betrieben worden sei, „so disgustiert zu sein, dass er die Begeisterung und Frische, mit der er das Werk aufgenommen, vorläufig gänzlich verloren habe.“ Stadtrat Schaeffer berichtete in der Sitzung der hierfür niedergesetzten Kommission vom 11. März 1850 er habe sich an den rühmlichst bekannten Maler Menzel gewandt, welcher die Anfertigung des Werkes zugesagt, sobald ihm der Auftrag dazu erteilt werden würde. Ausser ihm waren noch Peters und Hosemann vorgeschlagen worden. Nachdem die Besprechung auf die Tüchtigkeit der einzelnen vorgenannten Künstler gerichtet und ihre Eigentümlichkeiten hervorgehoben worden waren, entschied die Mehrheit sich dahin, mit dem Maler Menzel Verhandlungen anzuknüpfen ln einem an das Komitee gerichteten Schreiben vom 24. April 1850 — die Schriftzüge seiner Hand haben sich seitdem nicht geändert - erklärte sich Menzel bereit, die Arbeit zu übernehmen und bis Mitte Juni zu vollenden. Auch sagte er zu, eine Skizze entwerfen und der Deputation mit entsprechender Erklärung vorlegen zu wollen, wünschte aber nicht, dass in grösseren Versammlungen darüber entschieden werde. Im Schreiben des Künstlers heisst es dann noch: „Mit einem Dank für ehrendes Vertrauen verbinde ich die Versicherung, dass mein ernstestes Streben auf eine Leistung gerichtet sein soll, welche der Absender als des Empfängers würdig sei.“ Menzel hatte nicht zu viel versprochen: als die städtische Deputation unter Führung des Bürgermeisters Naunyn die Adresse, am 30. Juli 1850, dem