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14. (4. öffentl.) Versammlung des IV. Vereinsjahres.
2. Keine Glocken lasst mir läuten,
Stille mit der Leiche schreiten,
Wenn die Glocke Achte schlägt!
Auch ist dieses mein Begehren,
Welches ihr mir sollt gewähren,
Dass mich meine Garde trägt!
3. Lasst mir keine Musik machen,
Lasst auch keine Stücke krachen,
Machet auch kein Trauermahl!
Doch kann sich ein Tambour rühren —
Und die Garde paradiren In dem grossen Trauersaal!
4. Ihr sollt mich nicht balsamiren Und so in’s Gewölbe führen!
Zu was dienet diese Pracht? —
Gott befehl’ ich meine Seele,
Meinen Leib der düstern Höhle,
Die schon lang’ für mich gemacht.
5. Schmeichelt mir nicht nach dem Tode, Lobt mich nicht in einer Ode!
— Nach dem Tod’ ist Niemand schön.
Redet nicht von meinem Namen,
Schliesst mein Bild in keinen Rahmen!
— Eitler Ruhm muss doch vergeh’n.
6. Sagt man gleich von mir viel’ Lügen, So bleibt dies doch mein Vergnügen,
Dass die Seele reiner ist.
Viele Sieg’ hab’ ich erhalten;
Gott thät über mich stets walten,
Trotz der Feinde schlauer List.
7. Brauchet Räthe von Verstande!
Suchet sie in eurem Lande,
Die getreu und ehrlich seyn!
Wählet keine fremden Männer!
Sie sind keine Landeskenner,
Dienen nur aus falschem Schein.
8. Hier habt ihr nun meinen Willen! Suchet, ihn nun zu erfüllen!
— Dieses wünsch’ ich für und für.
Ich geh’ nun zu meinen Helden,
Die in jenen Himmelszelten Meiner warten mit Begier.