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14. (4. öffentl.) Versammlung des IV. Vereinsjahres.
3. In Sachsen, da versammelten sie sich Und wollten wieder nach Preussen zurück,
Um Beut’ zu machen.
Da kam der preussische König an Mit fünfmalhunderttausend Mann,
Sie brav zu schlagen.
4. Er schlug sie immer hin und her,
Sie verloren Kanonen und Gewehr,
Dazu die Schuhe.
Er sprach: „Ret’rirt man immerzu!
„Hol’ der Teufel uns’re Schuh’, —'
„Sie bleiben in Sachsen.“
5. Als Napoleon dieses recht vernahm,
Sprach er: „Ich bin ein armer Mann;
„Was will daraus werden!
„Denn alle Generale sind verloren,
„Und meinen Soldaten wird’s bange davor „Vor solchen Leuten.“
6. Die Preussen sind gar brave Leut’;
Sie streiten wie Vöglein in der Welt Bis auf die Spitze.
Napoleon, du Deuwelskind,
Dass du uns alle junge Leut’ wegnimmst,
Du lump’ger Kaiser!
7. Hätt’st du mit Preussen Frieden gemacht Und hättest an Russland nicht gedacht,
Wär’st Kaiser geblieben.
Mit Preussen hat es keine Noth;
Der Kaiser Alexander hat Geld und Brod Für seine Leute.
8. Bei Paris war die letzte Schlacht,
Die Napoleon mit den Preussen macht,
Auf freiem Felde.
Mit einmal war das Feld so roth M it lauter, lauter französischem Blut;
Sie mussten weichen.
Herr Dr. Joh. Bolte in Berlin hat zu den Quellen-Angaben — die erwähnte Liedersammlung betreffend — sehr werthvolle Beiträge geliefert; das eben vorgeführte Lied ward einer Handschrift von 1828 entnommen; zu vergleichen wären u. A.: Soltau-Hildebrand „Bei Waterloo war die erste Schlacht“ (Deutsche historische Volkslieder 2, No. 89), sowie Erk-Böhme No. 352a.