Issue 
(1896) 4
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354
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14. (4. öflentl.) Versammlung des IV. Vereinsjahre«.

5. Und als der Jüngling dies erfahr,

Ging er nie mehr zu ihr;

Im Felde fand er keine Ruh,

Auch so wie im Quartier.

6. Drum, Knaben, nehmt euch wol in Acht!

Und glaubet keinem Mädchen,

Bis dass ihrs schriftlich habt gemacht,

Denn sie sind wie die Räbchen.

(E. Lemke, Volksth. i. Ostpr. I.)

Aus der Garnison Halle (36. Inf.-Reg.) stammt (s. Voretzsch a. a. O.):

1. Es sind ja die Zeiten so schön ln der Welt Dass alle Burschen müssen ziehen ins Feld

2. Der König von Preussen, er hat es gesagt,

Dass alle jungen Burschen müssen werden Soldat.

3. Die hübschen und die geraden, die sucht er sich aus;

Und die Krummen und die Lahmen schickt er wieder nach Haus.

4. Ach Mädchen! Ach Mädchen! Wie wirds euch ergeli'n!

Ihr müsst nun mit die Krummen und die Lahmen ausgehn.

5. Die traurigen Briefe, die schicken wir nach Haus;

Damit pressen wir uusern Eltern die Thritnen heraus.

ß. Die lassen sich erweichen und schicken uns brav Geld,

So wie es uns lustigen Soldaten gefällt.

Einer Danziger Kaserne verdanke ich:

1. An der Weichsel fern im Osten Stand ein Ulan auf einem Posten;

Ei, da kam ein hübsches Mädchen Und brachte Blumen nach dem Städtchen.

2. Halt! wohin du schöne Knospe?

Halt! wohin du schöne Rose?

Ich pflücke Blumen mir zum Strausse;

Alsdann eile ich nach Hause.

3. Halb verdächtig scheint mir die Sache.

Fort mit dir nach jener Wache!

Ach, lass mich gehen! Sonst ich weine;

Denn meine Mütter ist alleine.