Heft 
(1896) 4
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Personal-Nachrichten.

Unser allverehrter Ehrenpräsident Wirkliche Geheimrat von Levetzow scheidet am 1. Mai d. J. aus seiner ehrenvollen und verantwortlichen hohen Stellung als Landesdirektor der Provinz Bran­denburg aus, um auf seiner Besitzung, Rittergut Gossow im Kreise Königsberg N/M. an seinem, so Gott will, noch recht langen und ge­segneten Lebensabend das wohlverdiente Otium cum Dignitate zu ge­messen. Als Ehrenpräsident der Brandenburgs wird Excellenz von Levetzow, welcher am 12. September d. J. seinen Siebzigsten Geburts­tag feiert, unseren vaterländischen Bestrebungen auch fernerhin zugethan und gewogen bleiben.

An Stelle des Landrats des Kreises Luckau, Freiherrn von Manteuffel auf Rittergut Crossen ist Herr von Levetzow zum Mitglied des Provinzial-Ausschusses, dagegen Herr Freiherr von Manteuffel zum Landesdirektor der Provinz Brandenburg gewählt worden. Das Gehalt des Landesdirektors beträgt 15000 Mark; dazu kommt eine Dienstwohnung, Herr von Levetzow bezieht eine Pension von 13500 Mark. Der Provinziallandtag hat beschlossen, Herrn von Levetzow porträtieren zu lassen, ihm das Bild zu überreichen und eine Kopie im Sitzungssaal des Provinziallandtages aufhängen zu lassen. Freiherr von Manteuffel, Sohn des verstorbenen Minister-Präsidenten, ist bekanntlich beim Um­schwünge in der konservativen Partei der Führer der letzteren an Stelle des Herrn von Helldorf geworden. Er gehört dem Reichstage und dem Herreuhause an, in welch letzterem er als erster Vicepräsident fungiert, von Manteuffel ist 1844 in Berlin geboren. Nach dem Universitätsbesuche war er seit 1866 Husarenoffizier. Landrath wurde er 1872. Er ist Mit­glied der Generalsynode und war bisher auch Generaldirektor der Land- feuersocietät für die Kurmark und Niederlausitz.

Am 26. Februar sprach der Herr Oberpräsident Dr. von Achen­bach im Brandenburgischen Provinziallandtag u. A. folgende die Ver­sammlung tief ergreifenden Worte:

Zum Abschiede unsers hochgeliebten Landesdirektors. Wir haben uns bemüht, ihn zu halten, aber er hat auf seinem Abschied bestanden. Er weiss auch, dass nicht bloss dieses Haus, sondern die ganze Provinz ihn mit den herzlichsten Wünschen auf seinen ferneren Lebensweg be-