Heft 
(1896) 4
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15. (5. flffentl.) Versammlung des IV. Vereinsjahres.

gleiten. Wir alle erflehen auf ihn und sein Haus Gottes Segen; möge der Segen, der auf ihm geruht, auch seinem Nachfolger zu teil werden, damit er auf denselben Hahnen weiter wandle. Möge die Thätigkeit desselben für die Provinz so gesegnet sein, wie die seines Vorgängers. Das ist mein Wunsch, mit dem ich die Tagung schliesse.

Diesen Wünschen schliesst sich die Brandenburgs von ganzem Herzen an. Der Vorstand.

15. (5, öffentl.) Versammlung des IV. Vereinsjahres

Mittwoch, den 26. Februar 1896, abends 7£ Uhr. im Bürgersaale des Rathauses.

1. Der Vorsitzende Geheimrat E. Friedel teilt mit, dass dem Ersten Schriftwart Herrn Ferdinand Meyer zu seinem 70. Geburtstag am 7. Februar d. J. gratuliert worden sei und wieder­holt, unter Verweisung auf den nachfolgenden Lebensgang, die Glück­wünsche der Brandenburgia.

Ferdinand Meyer wurde als der Sohn eines Tierarztes am 7. Februar 1826 zu Gharlottenburg, dem damaligen dritten Berliner Landrevier, geboren. Zwei Jahre darauf siedelte er mit seinen Eltern nach der Hauptstadt über und besuchte, nach erlangter Vorbildung das Gymnasium zum grauen Kloster, dem damals Direktor Ribbeck Vorstand, während als Lehrer Männer von klangvollem Namen: die Professoren Zelle (Vater des heutigen Herrn Oberbürgermeisters), Liebetreu, Bellermann, Wille, Leyde und Larsow, Bloch und Schütz, der Schreiblehrer und Kalligraph par excellence, als Lehrer wirkten.

Nach dem Verlassen der Anstalt trat M. als Buchhalter in Stellung, bis er am 1. Juli 1851 seine Beamtenlaufbahn beim Königlichen Polizei- Präsidium begann. Auf Befürwortung des Polizei-Präsidenten v. Zedlitz wurde ihm unterm 2. Juli 1859 durch Allerhöchste Verordnung die aus­nahmsweise Anstellungsberechtigung für den Staatsdienst verliehen.

Zu seiner vielseitigen Beschäftigung, in der er sich, wie die Behörde ihm später attestierte, stets treu, gewissenhaft und umsichtig mit den besten Erfolgen bewährte, gehörte u. a. die ihm übertragene alleinige Gesamtzusammenstellung der im Jahre 1864 noch von dem Polizei- Präsidium bewirkten Berliner Volkszählung, die eine Civilbevölkerung von 614 164 Seelen und einen Militairstand von 18128 Köpfen ergab. Bei dieser Gelegenheit stellte Meyer zum ersten Male die Zahl der geborenen und in ihrer Vaterstadt lebenden Berliner fest, wobei sich ergab, dass jeder dritte Einwohner hier das Licht der Welt er-