Heft 
(1896) 4
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blickt hatte. Das damaligeFamilienhaus im sogenannten Vogtlande wies allein 385 Familien mit 1552 Bewohnern auf, von denen 1282 geborene Berliner waren. Häuser, die lediglich von geborenen Berlinern bewohnt wurden, gab es nur zwei mit einem bezw. zwei derselben.

Das Resultat dieser Ergebnisse teilte Meyer in der am 8. April 18B5 abgehaltenen Sitzung des von ihm und seinem Schulfreunde Dr. Julius Beer im Januar jenes Jahres ins Leben gerufenenVereins für die Geschichte Berlins mit, an dessen Spitze der Oberbürger­meister, Regierungs-Präsident a. D. Seydel stand, während M. als zweiter Schriftführer fungierte.

Am 1. Juli 1866 nun trat derselbe in den Dienst unserer Städtischen Behörde, noch jetzt daselbst in Körper- und Geistesfrische seines Amtes waltend.

Als späterer Hauptschriftwart des genannten Vereins wurde ihm am Tage der Feier des 25jährigen Bestehens desselben, am 25. Januar 1890, der von Sr. Majestät dem Kaiser Allergnädigst verliehene Kronenorden IV. Klasse durch Se. Excellenz den Herrn Kultusminister von Gossler im Festsaale des Rathauses übergeben. Die Anzahl der bis dahin von M. im Verein gehaltenen Vorträge belief sich auf nahezu einhundert.

Wenden wir uns nun der litterarischen Thätigkeit des Jubilars zu, so befinden sich von ihm Aufsätze zur Geschichte Berlins schon vor 40 Jahren in derVossischen Zeitung, zu deren Mitarbeitern er noch jetzt gehört. Namentlich erschienen seine Berichte über die Vereins­sitzungen regelmässig und ausführlich.

Im Jahre 1875 erschien unter seiner und George Hiltls Heraus­gabe die von beiden begründete vaterländische ZeitschriftDer Bär, deren Mitarbeiter M. noch jetzt ist.

Seit Begründung derGesellschaft für Heimatkunde der Provinz Brandenburg zu Berlin, im März 1892, fungiert M. als erster Schriftwart derselben.

Von seinen herausgegebenen Schriften seien angeführt:

Berühmte Männer Berlins und ihre Wohnstätten. (Berlin 1875 -1877.)

Das Berliner Schuhmachergewe rk. Denkschrift zum 600jährigen Jubiläum desselben, am 2. Juni 1884.

Daniel Chodowiecki, der Peintre-Graveur. Mit zahlreichen Illustrationen aus dem nahezu vollständigen, im Besitze des Verfassers befindlichen Chodowiecki-Werk. Berlin, 1888.

Der Berliner Thiergarten, von der ältesten Zeit bis zur Gegenwart. Mit Abbildungen. Berlin, 1893.

Seit nunmehr 20 Jahren zum anderen Male verheiratet, huldigt der Jubilar, der in früher Jugend noch mit demalten Schadow persönlich in Berührung gekommen war, auch den bildenden Künsten.

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