Heft 
(1897) 6
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3. (1. Arbeits-) Sitzung des VI. Vereinsjahres.

liclikeiten im Gefolge liat, doch der Ansporn zweiseitiger Konkurrenz auf die Leistungsfähigkeit beider Produzenten günstig eingewirkt hat. Ebenso ist die Voraussage, dass die Elektrizität das Gas verdrängen und die vorhandenen kostspieligen Anlagen des Gasbetriebes entwerten werde, nicht eingetreten. Im Gegenteil scheint das Leuchtgas für haus­wirtschaftliche und gewerbliche Zwecke eine bedeutsame Zukunft zu haben, zumal wenn die Benutzung des städtischen Gases noch mehr nach kaufmännischen und weniger nach bureaukratischen Grundsätzen gewährt wird.

B. Friedrich Krüner: Berlin als Mitglied der Deutschen Hanse. (Wissenschaftliche Beilage zum Jahresbericht des Falk-Rcal- gymnasiums zu Berlin 1897.) Auch der diesmalige Programm-Turnus unserer Berliner Schulanstalten lässt eine erfreuliche Beteiligung an der Forschung auf heimatlichem Boden erkennen. Die Krünersche Ab­handlung zeugt von einer fleissigen Quelleubenutzung. Freilich werden zwei direkte Punkte: wann Berlin in die Hanse ein- und wann aus­getreten, auch von Krüner nicht beantwortet und dabei wird ('S wohl für alle Zeit verbleiben, w r eil die Hanse-RezesSe der Zeit über Berlin schweigen, sofern solche überhaupt vorhanden sind und auch die heimischen Archive weder Jahr noch Datum bieten. Die Juni-Versamm­lung 1484 ist die letzte auf der Berlin noch erscheint, vertreten durch denradman Johan Glineke van dem Berlyne. Unter den Ausfuhr- Erzeugnissen erwähnt Krüner S. 5 u. A.:Wein, Bier und Hopfen, letzterer wohl aus der Altmark, die vielfachen Flurbezeichnungen Iloppegarten in der Mittelmark lassen es aber als wahrscheinlich erscheinen, dass jene Bierwürze auch aus anderen Landschaften der Mark verführt wurde. Cher den uns nicht minder interessierenden Weinbau in der Mark sagt Krüner S. 14:Der Wein der Mark, dessen Anbau die askanischen Markgrafen erst eingeführt hatten, wurde zwar zuerst hauptsächlich im Lande selbst getrunken, teils rein, teils mit Honig u. a. gemischt; denn man gewann ihn in so beträchtlichen Mengen, dass er z. B. in der Neumark um 25 Prozent billiger war, als das Krossener Bier. Seit dem Ende des 18. Jahrhunderts nahm er unter den Ausfuhrartikeln der Mark bereits eine hervorragende Stelle ein. Stendal war damals (Schwai'z, Weinbau in der Mark B. 17. Götze, Stendal 51) der erste Platz für den Handel mit märkischen Weinen; ihr Absatzgebiet war der Norden und der Osten. Selbst im Lübecker Ratskeller wurde Rathenower und Gubener verschänkt, im Hofkeller zu Schwerin lagerte ausser diesen beiden Marken noch Brandenburger. Wie nach Lübeck so ging auch eine starke Ausfuhr nach Hamburg, An beiden Plätzen wurde der Märkische Lamhvein mit besserem aus­ländischen verschnitten und als fremder Wein in den Handel gebracht. Drei Orte machten nach Michael Nikolai den Ruhm des edelsten W eines