Heft 
(1897) 6
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Kleine Mitteilungen.

beilage des Nordhäuser Kourier, Dez. 1896, mitteilt, schreibt mir darüber nachträglich am 22. Jan. 1897:Die fragliche Sage verdanke ich dem Weber Kilian zu Ober-Gebra, einem schlichten und Simpeln Manne, der ein beson deres Interesse an der Vergangenheit seines Wohnortes hat. Er hat diese sowie noch andere Sagen einem Buche entnommen, das jetzt nicht mehr vor handen ist. Um mich zu vergewissern, dass er sie wirklich einmal gelesen habe, liess ich mir diese Sage etlichemal erzählen und immer gab er das selbe Datum und dieselben Namen an. Nur muss ich bemerken, dass er BrandenburgBrennabor nannte. Wenn ich im laufenden Sommer, will'* Gott, wieder in meine Heimat komme, werde ich noch einmal Nachforschungen nach dem Sagenbuche anstellen und ich werde nicht verfehlen, die Ergeh nisse Ihnen mitzuteilen. Sollten Sie die Sage von der Gründung der Gebra Dörfer irgendwie verwenden können, so thuen Sie es in Gottes Namen.

Falls einem unserer Leser die literarische Quelle jener Erzählung, welche durch die Einfügung des verdächtigen WortesBrennabor*) um nichts verlässlicher wird, bekannt ist, wird um gefällige Mitteilung gebeten.

E. Friedei.

Jährlicher und täglicher Gang des Niederschlages in Berlin N nach zwölfjährigen Aufzeichnungen eines registrierenden Regenmessers auf dem Dache der landwirtschaftlichen Hochschule (26 m Höhe). Herr K. Börn stein veröffentlicht im 14. Jahresbericht der Berliner Meteorologischen Ge Seilschaft folgendes. Die Regenhöhe (in Millimetern) und die Regenhäufigkeit (in Stunden) haben einen gleichmässigen jährlichen Gang, sic steigen und fallen zusammen mit Ausnahme der letzten Monate. Im Sommer zeigt die Niederschlagsmenge ein Maximum, die Häufigkeit aber ein Minimum, d. b. die Regenfälle sind im Sommer seltener, aber ergiebiger als in der kalten Jahreszeit. Bemerkenswert sind noch die beiden Maxima der Häufigkeit im März und Oktober, welchen sekundäre Maxima der Menge entsprechen; der April hat nur eine geringe Regenhäuligkeit und wird hierin nur vom August und September übertroffen. Bezüglich des täglichen Ganges lässt der Niederschlag Maxima am frühen Morgen und am Nachmittage erkennen, ungefähr zur Zeit der beiden täglichen Temperaturextreme; das Morgen- maximum tritt mehr im Winter, das Nachmittagsmaximum vorzugsweise im Sommer hervor; im Sommer pflegt einige Stunden nach dem Nachmittags­maximum noch ein drittes Maximum zu folgen, welches in den Winterviertel­jahren nur schwach angedeutet ist. Nat. Rundschau 1897, S. 234.

Fragekasten.

F. A. Die Schwäne und Enten in den Berliner Gewässern. Die Schwäne sind ausnahmslos der Species des Höckerschwanes, Cygnus olor Linne angehörig, der Singeschwan (Cygnus musicus) mit steiferer Haltung des Halses* und gelber Färbung über dem Schnabel, der Schwan der Dichter,

*) Siehe: Tschirch a. a. 0. S. 277 und Richard Schillmann: Geschichte der Stadt Brandenburg a. d. H., 1882, S. 21 flgd. *