Heft 
(1897) 6
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4. (2. ausserordl.) Versammlung des VI. Vereinsjahres.

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williger Jäger das eiserne Kreuz. Kurz vor Paris erlitt er in einem von seiner Kompagnie verteidigten, zusammenstürzenden Hause eine schwere Verletzung am Hinterkopfe, wurde nur mit Mühe von einigen Kameraden aus dem Schutt hervorgeliolt und musste als Verwundeter der Armee folgen, so dass er die Erstürmung von Montmatre mit seinem Regimente nicht mitmachen konnte. Nach Schluss des Krieges trat er als Kauf­mann in das Geschäft von G. E. Meister in Stettin und zeichnete «ich durch Umsicht und Eifer derart aus, dass er bald zum Disponenten be­stellt wurde.

Am 1. Januar 1824 übernahmen Peter Ravenä, Louis Ravend und Carl Meister die Handlung Jacob Ravend Söhne hierselbst. Im Jahre 1831 wurde das fiskalische Grundstück Wall-Strasse Nr. 92 und 93, welches die damalige Königliche Eisengiesserei benutzte, gekauft, 1832 ausgebaut und das Hauptgeschäft von der Stralauer Strasse 28/29 dorthin verlegt.

In den oberen Räumen des Hauses in der Wall-Strasse hat sich bis zu ihrem jetzigen Umzuge i. J. 189b die weltberühmte Ravendsche Bildersammlung befunden. Infolge der Umgestaltung der ganzen Stadt­teile vom Köllnischen Fischmarkt und Spittelmarkt ab bis zur Wall- Strasse, verbunden mit einer in Aussicht genommenen Verbreiterung letzterer Strasse ist das gastfreie frühere Heim zum Abbruch bestimmt und schweben zur Zeit noch die Verhandlungen seitens der Stadt wegen Erwerbs der Grundstücke. Von der Gertraudten-Briicke wird eine Fuss- gänger-Passage längs des linken Spreeufers unter Einbeziehung einer zu verschüttenden Ausbuchtung des Stroms nach der Wall-Strasse geführt, ungefähr gegenüber dem Neubau einmündend, in welchem die Branden- burgia in diesem Augenblick versammelt ist.

Am 1. Juni 1846 trat der älteste Sohn des Begründers der Gallerie, der spätere Geheime Kommerzienrat Louis Ravene in das väter­liche Geschäft. Nicht unbedeutende Geschäfte in Stabeisen, hauptsäch­lich mit den zu jener Zeit in Berlin emporstrebenden Maschinen-In- dustriellen, wie August Borsig, Sigl. u. a. und mit den sich mehr und mehr ausdehnenden Eisenbahnunternehmungen wurden, soweit dies ohne eigentliches Lager zu halten, möglich war, vorzugsweise durch Bezüge aus England ausgeführt, u. a. die ersten Schienen für die Berlin-Pots­damer Bahn geliefert, später solche für die Anhaitische, dann für die Berlin-Hamburger Eisenbahn. Ein eigentliches reguläres Eisengeschäft und Lager, wie angedeutet bestand indessen noch nicht. Die Einrichtung und das so schnelle wie glückliche Emporblühen derselben erfolgte nun­mehr allmählich. Ein kleines Eisenlager der Firma befand sich auf dem Hofe des Hauses Wallstrasse Nr. 13. Im Jahre 1847 wurde das Haus Neue Grünstrasse 17 erworben und dessen Garten in das seitdem dort estandene Lager umgewandelt. Am 1. August 1856 wurde der vorer-