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Kleinere Mitteilungen.
Zu III.
Ein ausgiebiger Fonds zur Unterstützung hinterbliebener Angehöriger der Berliner Märzgefallenen ist allerdings aufgebracht worden Am 17. Oktober 1850 erklärte der Gemeinderat sich damit einverstanden, dass die Deputation zur Unterstützung der März-Verwundeten aufgelöst und der bisher von derselben verwaltete Fonds an die Armen-Direktion zu rcgulativmässiger Verwaltung überwiesen wurde. Der Magistrat traf am 22. dess. die nötigen Massregeln. Diese Deputation hatte sich eine eigene gedruckte „Geschäftsordnung für die städtische Deputation zur Unterstützung der in den Märztagen Verwundeten und der Hinterbliebenen“. [Berlin, Buchdruckerei von C. A. Schiementz & Co., (Commandantenstr. 76) 1849] am 6. September 1848, genehmigt vom Magistrat am 18. Januar 1849, gegeben.
Die noch jetzt bei den Akten der Armen-Direktion befindliche Nachweisung der an März-Verwundete und Hinterbliebene bewilligten Unterstützungen und Pflegegelder nach dem Satze pro Dezember 1850“ unterscheidet A. Wittwen Gefallener: 73 mit 340 Thl. 15 Sgr. — B. Eltern Gefallener: 9 mit 23 Thl. — C. Uneheliche Kinder und Waisen: 12 Parteien mit 15 Kindern, darunter eins unehelich, mit 34 Thl. — I). Arbeitsunfähige Verwundete: 52 (darunter eine Frau) mit 316 Thl. — Ausserdem wurden noch an 13 ausserhalb Berlins Wohnende 24 Thl. gezahlt. Auf die Haupt-Armenkasse wurde der Unterstützungsfonds am 25. Dez. 1850 mit 45 825 Thl. in fünfprozentigen Berliner Stadtobligationen und einem 3‘/, prozentigen Pom- merschen Pfandbrief über 25 Thl. übergeführt. Ursprünglich waren über 100000 Thl. gesammelt, wobei sich die Deutschen des Auslandes, auch Amerikas, beteiligt hatten. Diese Summe war durch Zahlungen aus dem Kapital selbst inzwischen erheblich verringert worden. Am 30. August 1870 war nur noch ein Bestand von 4 Thl. 4 Sgr. 9 Pf. da, welcher ausgeschüttet und damit der Fonds überhaupt aufgelöst wurde.
Berlin, den 18. Mai 1897. E. Friedei.
Für die Redaktion: Dr. Eduard Zache, Demminerstrasse 34. — Die Einsender haben den sachlichen Inhalt ihrer Mitteilungen zu vertreten.
Druck von P. Stankiewicz’ Buchdruckerei, Berlin, Bemburgerstrasse 14.