UQ 7. (5. ausserordl.) VerBammlung des VI. Vereinsjahres.
und Auferstellung des Heilandes befinden. Das I <iul bocken ist unbedeutend.
Zum Hochaltar steigt man auf einigen Stufen hinauf. Dicht hinter denselben sind drei kräftige Steinkandelaber aufgestelt, welche gleichfalls aus der Zeit des Johann Wöpelitz stammen. Während der mittelste in Form eines gotischen Türmchens gebildet ist, stellen die beiden anderen gotische Piundsänlen dar, an welche sich je drei Mönchsgestalten: ein älterer Prämonstratenser, ein Novize und der Küchen- resp. Kellermeister anlehnen; eine tüchtige Arbeit, welche den Humor der mittelalterlichen Steinmetzen veranschaulicht.
Der Hochaltar ist neueren Datums: er wurde laut der in Alexandrinern abgefassten Inschrift (abgedr. b. Becker, Bist. Havelberg, S. 43 ft.) im Jahre 1700 vom Domdechanten Heinrich von Estorft’ und seiner Gemahlin zum Andenken an ihren verstorbenen Sohn errichtet. Die Mitte des Hochaltars nimmt ein sehr einfaches Gemälde, die Einsetzung des Abendmahls, ein, welches von zwei mächtigen korinthischen Säulen flankiert wird, neben denen sich die lebensgrossen Gestillten des Moses und Johannes Baptista erheben. Die Bekrönung des Altarbildes bildet eine Allegorie der göttlichen Liebe, von Engelsköpfen und Lichtstrahlen umgeben, zu deren Seiten die Figuren, Glaube und Hoffnung, gelagert sind. Der mächtig emporstrebende Hochaltar verdeckt zum grössten Teil die schlanken Chorfenster, welche wie erwähnt, bis auf das mittelste mit neuen, farbenreichen Glasmalereien geschmückt sind.
Ausser dem Hochaltar und dem vor dem Lettner stehenden kleinen Altar sind noch sieben steinerne Nebenaltäre in den Seitenschiffen und den Kapellen der letzteren vorhanden. Diese stammen aus katholischer Zeit, waren einzelnen Heiligen gewidmet und enthalten zum Teil noch die Statuen, mit denen sie geziert waren. So erblickt man auf einem in der nördlichen oberen Zwillingskapelle die drei gut erhaltenen Figuren der Jungfrau Maria, der heiligen Agnes und einer unbekannten Heiligen, auf einem andern an der nördlichen Aussenseite der Chorschranken eine Pietas nebst den Gestalten der heiligen Katharina, des Johannes und eines Propheten auf der einen, der heiligen Margaretha, des Laurentius und des St. Petrus mit Tiara und Schlüssel auf der anderen Seite und andere mehr. (Die verschiedenen Bildwerke zählt Zöllner a. a. 0.1, 308 f. auf.) In den Seitenschiffen, den Seitenkapellen und im Kreuzgange sind ferner zahllose Grabsteine ehemaliger Bischöfe und Prälaten, sowie edler Herren und Frauen aufgestellt, welche zum Teil früher den Fuss- boden der Kirche bedeckten und durch die Tritte der Kirchenbesucher vielfach abgeschliffen und unleserlich geworden sind. Sie stammen aus dem 13. 16. Jahrhundert und zeigen die Verstorbenen teils in eingra- vieiten Umrissen, teils in flachem Relief, mit entsprechender Umschrift, s wüide zu weit führen, wollte man nur einen Teil derselben uufiihren