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Kleinere Mitteilungen.
— 2°, der wärmste der 23. Juli mit 20°; die absoluten Extremwerte des Tagesmittels waren einerseits der 22. Januar 1850 ( —19,1 c ) und der 10. Februar 1855 (— 19°), andererseits der 20. Juli 1865 (29,5°). Stellt man die Maxima und Minima der Tagestemperatur nach Dekaden zusammen, so erkennt man gewisse längere Abschnitte des Jalircs, in denen ungefähr dieselben Extreme eintreten können. So sieht man, dass z. B. vom letzten Drittel des November bis zum ersten des März nahezu gleich hohe Extreme (9,1° bis 11,5°) erwartet werden können. Von der zweiten Dekade des März bis zur dritten des Mai steigen die Maxima ununterbrochen und stark an, während sie von da bis zur Mitte des Juli wieder annähernd gleich bleiben (25,1° bis 26,8°); von der zweiten Dekade des August ab tritt sodann ein entschiedener Rückgang der Maxima ein. Die niedrigsten Tagesmittel sind in der wärmsten Periode des Jahres, nämlich von der dritten Dekade des Juli bis zur dritten des August, nur geringen Schwankungen unterworfen. Das Stationärbleiben der Extreme ist in beiden Fällen durch trübes, bewölktes Wetter bedingt, das während der ganzen Winterperiode vom Ende November bis Anfang März ungefähr gleich hohe und im Sommer gleich niedrige Tagesmittel bringen kann.
Bücherbesprechungen.
Die Herkunft des Märkischen Diluvialsandes. Zeitschrift der deutschen
geologischen Gesellschaft 1896. Bd. XLVII. S. 229.
Man hat sich bisher mit der Erklärung begnügt, dass unsere einheimischen Sande nordischen dih. skandinavischen Ursprungs wären. 1 lerrn K e i 1 h a c k fiel der ausserordentliche Unterschied in der Zusammensetzung des skandinavischen und des einheimischen auf. Während der Sand von Upsala aus *; 4 und mehr aus Feldspat und anderen Mineralien besteht, enthalten unsere Diluvialsande Quarz in solcher Menge, dass derselbe •/* bis ’/io des Ganzen auszumachen pflegt. Die von Herrn Keilhack untersuchten Sande enthalten im Mittel: die schwedischen 31 pCt. Quarz und 69 pCt. andere Mineralien und die einheimischen 80 pCt. Quarz und 20 pCt. andere Mineralien. Man kann fast sagen, die schwedischen seien auf ihrem Wege bis zu uns durch Quarz verdünnt worden.
Da nun der Quarzreichtum schon in Pommern beginnt, so bleibt nur der Schluss übrig, dass das nordische Inlandeis auf seinem Woge von Skandinavien nach Deutschland und Gebiete der heutigen Ostsee gewaltige Ablagerungen von Quarzsanden angetroffen, zerstört und in seine Grundmoräne aufgenommen haben muss.
Die Quarzsande gehören der märkisch-pommerschen Braunkohlenbildung an, so dass man annehmen darf, es habe in jener Zeit eine Festlandverbindung zwischen Schweden im Deutschland bestanden.
Aus diesen Untersuchungen ergiebt sich daher der wichtige Schluss, dass weniger als die Hälfte, vielleicht nur ein Drittel des gesamten Diluviums ans Skandinavien selbst stammt, dass vielmehr der grösste Teil in Gegenden aufgenommen worden ist, die uns näher liegen. Zache.
Für die Redaktion: Dr. Eduard Zache, Demminerstrasse 34. — Die Einsender haben den sachlichen Inhalt ihrer Mitteilungen zu vertreten.
Druck von P. Stankiewicz’ Buchdruckerei, Berlin, Bemburgerstrasse 14.