VV. v. Schulenburg, Altertümer aus dem Kreise Teltow.
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der Name an. Faule See, oder ähnlich, heissen öfter zuwachsende Wasserflächen. Faul heisst dieses Gelände, weil es keinen festen Grund hat und der Boden schwankt.
Jener Grossvater Schulze stiess vor langen Jahrzehnten in der faulen See, die früher nasser war, mit dem Fuss gegen einen harten Gegenstand. Es war die Spitze von einem Kahn, der im Sumpfe lag.
Im weiteren Umfange ist der llöllenberg, auch heute noch auf der vierten Seite gegen Norden, von Sumpfwiesen umgeben. Es muss in der Vorzeit ein sehr stattlicher Berg gewesen sein. Noch jetzt fällt er auf zwei Seiten, gegen Süden und Westen, ziemlich steil ab. Tiefe Schluchten sind hier durch Regengüsse eingerissen. In unserer Zeit verliert der Berg sehr an Masse, auch verflacht er mehr. Es hat dies wunderbarer Weise einen rein landwirtschaftlichen Grund. Aus verschiedenen Ursachen wird in den Bauernheiden viel Mull oder Müll geharkt, das heisst Streu, nämlich Nadeln und was sonst noch von den Kiefern abfällt. Deshalb fehlt dem Erdboden die fruchtbare Narbe, von Moos ist überhaupt nichts mehr zu sehen. Er ist so glatt wie ein Tanzsaal, hier wie in den sonstigen Baueruheiden. Alles fruchtbare Erdreich wird fortgeschwemmt. Nach andauernden Regen zeigt der Berg, wie andere Höhen, fast eine ähnliche Erscheinung wie, bei ruhiger See, der flache Grund des Meeres und unserer Landseen, wo man im Sande einen vollständigen Altdruck von dem Netzwerk der Wellenbewegung sehen kann, nur dass hier, so zu sagen, die Wellenkämme aus dem Antrieb der fruchtbaren Bodennarbe bestehen. Infolge davon wird das Holz immer schlechter. Das Holz aus den Bauernheiden hat viel weniger Holz- und Geldwert als das aus der benachbarten königlichen Kummersdorfer Forst. Das ist die Folge des übermässigen Streuharkens. Ein Wasserloch am Fusse des Höllenberges, ein uralter Torfstich, ist in einer Gewitternacht mit Sand zugeschwemmt worden. Als ich im vorigen Sommer auf dem Berge nach Altertümern graben liess, war in drei Fuss Tiefe der Boden noch wie Asche, so trocken und ausgedörrt, und das war in der ersten Hälfte der trocknen Zeit.
Nach vereinzelter Aussage haben sie sich früher von den beiden llölleubergen aus beschossen, und nach der Aussage eines, wie ich hinzufüge, belesenen Landmannes, „ist der Hirseberg eine Verschanzung gewesen, und der llöllenberg die zweite, gegen die Wenden, und sie haben gekämpft.“
Hier am Höllenberge, der 206 Fuss über Meer liegt, muss in der Vorzeit die Landschaft wunderbar schön gewesen .sein. Denn Erhebungen springen hier und da vor und schnitten ein in die Wasserfläche. Früher war hier mehr Laubholz; uralte Eichen zeigten ihre breitgewölbten Kronen. v Diese und die Berge spiegelten sich in der klaren Wasserfläche der Seen mit ihren geschwungenen Umrisslinien.