W. y. Schulenburg, Altertümer ans dem Kreise Teltow.
brandmarkt und schlecht macht, so dass sielt schon niemand mehr damit hervortraut.
Ich gehe nun zu den Altertümern selbst über.
1. Oben auf dem Gadsdorfer Höllenberg fand ich die letzten Spuren von einem alten germanischen Rundwall, alten Männern bekannt unter dem Namen „alte Schanze“, angeblich aus dem Schwedenkriege, länglichrund, lang etwa 140—150 massige Schritt, breit 110—1‘20 und in der Mittellinie des ehemaligen Walles 480—490. Her Wall ist ganz verwaschen, der Rundwall selbst nach innen zu flach schüsselfürmig. Ich habe im Jahre 1894 mehrmals hier nachgraben lassen. Es fanden sich an drei, vier Stellen im Innenraum germanische Scherben, alles ganz kleine Bruchstücke nur; einmal an einer Stelle im Wall ein Scherben; ausserhalb des Walles an einer Stelle Scherben und kleine Knochenstücke von Leichenbrand. Die anwesenden Landleute meinten, dass die Erde zur Aufschüttung unten von einer ebneren Stelle des westlichen Abhanges des Höllenberges entnommen sei.
2. Der Hirseberg, 20—80 Fuss etwa hoch, und lang etwa 200 kleine Schritt, ist getrennt nach Westen hin durch eine 15 Schritt breite Mulde von einer anderen bergigen Erhebung. Vielleicht war hier einst ein Graben, doch ist das nur Vermutung. In seiner Lage erscheint er fast wie ein Vorwerk zum Höllenberg. Vor Jahrzehnten wurden hier Steine herausgenommen und zum Chausseebau verkauft; dabei kamen Gräber zum Vorschein. Ich habe wiederholentlich mir berichten lassen ‘über dieselben von Landleuten, die damals als Gräber beim Steinesuchen thätig waren. Nach ihren Aussagen ergiebt sich folgendes. Es waren hier etwa 12—15 vorgeschichtliche Gräber vorhanden, die sie für Wohnungen der Zwerge hielten und als solche erklärten. Sie sagten: „Sie waren wie Backofen, später ist das Dach eingebrochen und Sand darüber geweht.“ Auf dem Lande bestehen die „Backen“, wenigstens wenn sie so zu sagen vorschriftsmässig sind, aus dem runden Lehmoder Steinmantel und zwei kurzen Mauern vor dem Ofenloch, den „Wiud- kehrern“, die verhindern sollen, dass Funken und Feuer nicht so ausfliegen. Das ist das Bild, das bei dem genannten Vergleiche den Leuten immer vorschwebt. Dass Tote hier beerdigt, davon wussten sie nichts, auch jetzt nicht. Jedes Grab bestand aus einer kreisrunden Mauer, aus grossen Feldsteinen gelegt, etwa 2—2 1 / 2 Fuss hoch und ebenso breit. Dieselbe hatte eine Ötinung, einen Ausgaug; wie ich feststellen konnte, nach Westen. Von diesem Ausgang führte ein Gang nach aussen, etwa lü Fuss lang und 3 Fuss breit, auf jeder Seite mit einer Mauer eingefasst. Vertiefungen in der Erde wurden mir noch als die „Kinnen von diesem Gang“ gezeigt. In der Mitte der runden Mauer war eine Fläche von Steinen. Manchmal lag auch noch so ein Stein darauf, „der von der Mauer darauf gefallen war“. In der Mitte fanden sich „Töpfe,