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W. v. Sehulenburg, Altertümer aus dem Kreise Teltow.
graben liess, fand sich in 2 Fuss Tiefe ein schwarzer schmieriger klebriger Kohlenfleck, etwa einen lialben Fass mächtig und 2 buss in der Weite. 'Vielleicht war es eine Opfer.statte. Es ist sehr zu bedauern, dass dieses merkwürdige Denkmal des Altertums, vielleicht das letzte in hiesiger Gegend, vernichtet worden ist. Hei sorgsamer Betrachtung und Vermessung desselben wären sichere Ergebnisse nicht ausgeblieben, die wieder Rückschlüsse auf ähnliche Denkmäler gestattet hätten.
Auf den Äckern südlich von Steinstücken, ebenso wie Steinstücken selbst dem Krüger Schulze in Gadsdorf gehörig, sah ich vorgeschichtliche, germanische Scherben und Knochen von Leichenbrand in ausserordentlich kleinen Bruchstücken, jedenfalls durch Pflug und Egge so zertrümmert, in weiter Ausdehnung verstreut. Also auch hier waren Gräber.
Auf dem Weidemarkwege, wo er an Steinstücken vorbeiführt, fand ich ein Stück von einem Bronzeschwert. Ebenda und weiter nach Süden sowohl auf dem Wege selbst wie im Gekränge der eben erwähnten Äcker eine Anzahl kleinerer Stücke Eisenschlacke. Ich bemerke, dass der Weidemarkweg früher nicht hier war, sondern, beim Kirehluch, durch das Hobrechtsche westwärts abbiegend, dort am Westrande des Kieferngehölzes entlang ging, dann umbog und am Südrande des Klappbusch wieder ostwärts führte.
4. „Auf Bauer Weber seinen Acker“ befand sich früher ein Kreis von Steinen gesetzt, etwa lü Fuss weit, die Mauer etwa 1 — 1 Vs Fuss hoch. Im Kreis war ein zerfallener Topf, Scherben und „Asche“. Nach anderen Angaben waren es eine Anzahl verschiedener Mauern, wie Backofen. Die Angaben waren sehr schwankend. Jedenfalls ist alles zerstört worden. Ohne Zweifel war es ein Grab oder Gräber.
5. In Bauer Weber seine Sandkute, am spitzen Berg, östlich des Weidemarkweges, sind seit längerer Zeit, wie es heisst, menschliche Gerippe beim Sandholen ausgegraben worden, auch Schädel mit vielen Zähnen; Kinder haben mit Pustrohren in die Augenhöhlen geschossen. Die Leute meinen, sie wären aus dem dreissigjährigen, oder ans dem siebenjäbi’igen Kriege; andere: es wären Franzosen aus dem Franzosenkrieg im Anfang dieses Jahrhunderts; noch andere, die Menschen wären wohl bei einer Seuche massenhaft da eingegraben worden. Ich selbst habe noch vor zwei Jahren weissgebleichte Arm- und Beinknochen in dieser Sandgrube gesehen. Mir scheint aber ausgeschlossen, dass sie der Franzosenzeit angehören, denn es sind weder Knöpfe, noch Tuch- reste noch Haar u. d. gefunden worden. Vorgeschichtlich sind sie auf keinen Fall. Sie gehören wohl den letzten Jahrhunderten an.
6. Das Hobrechtsche I, das Kieferngehölz zwischen Kerkluch und Klappbusch, gehörte früher zur Gadsdorf er Feldmark, jetzt aber zum Gute Wilhelminenau, im Besitze des Herrn Stadtbaurat Hobrecht. Ich