Heft 
(1897) 6
Seite
136
Einzelbild herunterladen

136

W. v. Schulenburg, Altertümer aus dem Kreise Teltow.

Nicht allzu weit von den Gräbern mit diesen Eisenbeigaben hatten die Steingräber ein flaches Lager von Eisen- (?) Schlacken, 1 Va Fass tief in der Erde, nah am Graben des Weidemarkweges, vorgefunden. Einen Teil davon, ungestört in der Erde verblieben, konnte ich selbst noch herausnehmen lassen. Es ergab sich nun nach allem, dass dieses Lager eine Ausdehnung von etwa 6 Fass Länge und 3 Fuss Breite gehabt hatte und dass die Eisenschlackenstücke flach wie ein Pflaster, mehr oder weniger als handhoch, jenachdem, nebeneinander gelegen hatten. Nur ein Stück ganz fester schwerer Eisenschlacke fand sich, die übrigen waren leichter. In mehren Stücken fand sich noch halbverkohltes Holz, dessen Art sicher zu bestimmen wäre, auch schwarze Holzkohle, ebenso waren Löcher sichtbar, wo solche gewesen. Die zwischen gelegten llolz- stücke sind, zum Teil wenigstens, eckig gewesen. An manchen Schlacken­stücken war in Hitze geschmolzener Thon. Eine fachmännische Beur­teilung dieser Funde steht noch aus. Ich selbst bin, durch anderes fort­dauernd in Anspruch genommen, auch nicht dazu gekommen, sie ein­gehend und sorgfältiger in Augenschein zu nehmen. Dicht neben diesem Schlackenlager, gegen Süden, war eine kleine Stellewie von einer alten Ziegelei, wie die Landleute sagten, das heisst einzelne kleine Stücke roter Ziegel lagen zwischen lebhaft braun gefärbter Erde. Landleute, die vorbeikamen, meinten, die Schlacken wärenSchmiedekoten. Schmiedekoten nennen die Landleute, hier wenigstens, die Eisenschlacken, die sich als Abfall in den Schmieden ergeben. Wenn ich mich recht entsinne, werden auch in Rüdersdorf die wertlosen Abfallstücke vom Kalk Koten von den dortigen Bergleuten genannt. Der Schmidt auf dem Kietz sagte dagegenEisenschlacken. Die Schmiede haben die Gewohnheit, solche, wenn sie sich angesammelt, irgendwo in einem stillen Winkel zu vergraben, damit sie nichtim Wege sind. Dass die Schlacken des Lagers solche Schmiedekoten sind, erscheint mir aus­geschlossen. Was sollte vormals ein Schmidt vom Kietz, wenn es in den früheren Jahrhunderten überhaupt einen dort gab, soweit hierbei' laufen, um seine Koten zu vergraben! Zudem würden es wohl schwer­lich die Bauern gelitten haben, dass ihnen jemand grade in den Acker solchen Abfall schüttete, und dieses Stück Land zwischen Kerkluch und Klappbusch, mit Ausnahme der Twerchberje, wurde vormals beackert, wie bereits erwähnt. Mir ist wohl bekannt, dass die Bauern vordem, also auch in früheren Jahrhunderten, hier in unserer Gegend, wenn sie beim Pflügen Steine fanden, sich nicht viel Umstände damit machten, sondern einfach ein Loch machten, die Steine hinein und .Erde darüber thaten und dann drüber weg pflügten. Denn damals war die Land­bestellung nicht so sorgfältig wie heute und sie pflügten sehr flach. Jetzt wiid immer tiefer gepflügt. Zu erinnern ist auch daran, dass der \\ eidemaikweg früher nicht hier entlang führte. Wo er jetzt ist, auf