W. v. Schulenburg, Altertümer aus dem Kreise Teltow.
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der schönen niederddeutschen Fassungen beachtet. Am Schluss heisst es da:
„Zakopso naju pfi droze,
Zot sykne luze miiuo du.“
„Begrabt uns beide am Wege, wo alle Leute Vorbeigehen“, und weiterhin: „Wer dann bei uns vorbei geht, der wird also sprechen: Hier liegen zwei junge Leute begraben allein um ihrer Liebe willen.“ Das junge Mädchen, das in diesem Liede freiwillig dem Geliebten in den Tod folgt, will am Wege mit ihm begraben sein, damit ihr beider Gedächtnis unter den Menschen erhalten bleibt, ln Böhmen, im Salzburgschen und in Überbayern sind noch die Totenbretter üblich, bezeichnet mit dem Namen des Toten und geweiht durch zwei Kreuze. Immer werden sie an viel begangenen Wegen angebracht, sei es an Bäumen, Häusern oder sonstwie. Sie werden auch über Gräben und Bäche gelegt, damit der Andächtige genötigt ist, beim Überschreiten des Brettes liebevoll im Gebet ihrer zu gedenken. Ähnlich ist es mit den Martertäfelchen, so vielfach im Gebirge, wo Menschen verunglückten. Der Wanderer soll für sie, jäh aus dem Leben geschieden, ohne die Gnadenmittel der Kirche, nunmehr in den Qualen des Reinigungsfeuers, zum besten der Seelen, ein stilles Gebet verrichten. Ähnlich wird man auch in unserem Altertum Wert darauf gelegt haben, dass wenigstens vereinzelte Gräber an belebten Wegen lagen, wo die Menschen ihrer gedenken konnten.
1). Ich habe ferner vorgeschichtliche germanische Scherben gefunden auf dem Acker am Westabhang des Gadsdorfer-llöllenbergs.
10. Einen desgleichen östlich des Dahrenweges, am südlichen Ende der dortigen sandigen Bergerhebung. Sehr viele Steine sollen früher auf den daselbst angrenzenden Ackern gewesen sein.
11. Mehre Scherben im Garten südlich von der Fachwerkscheune des Lehnschulzengutes in Gadsdorf.
12. Desgleichen eine Anzahl Scherben am nordwestlichen Abhang des Windmühlenberges, östlich vom Kietz bei Gadsdorf.
18. Allerhand Altertümer, Knochen und alter „Kram“ sollen gefunden worden sein in den Bahren, Landstücke, gelegen westlich vom llobrechtschen nach der Chaussee hin, in der Gegend, wo jenseit derselben der jetzige christliche Kirchhof liegt.
Dies sind die vorgeschichtlichen Altertümer von der Feldmark von Gadsdorf, ausgenommen die beiden llobrechtschen Kieferngehölze, westlich und südlich vom Klappbusch, die jetzt zum Gute Wilhelminenau gehören. Einzelheiten über alle diese Fundstätten mitzuteilen, wird vielleicht später Gelegenheit sein.
I )ie von mir noch aufgefundenen Altsachen habe ich dem Märkischen Museum übergeben.