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W. v. Schulenburg, Altertümer aus dem Kreise Teltow.
gesetzt, und einen besonderen da, wo er tot niedersank. .Schon Grimm*) hat den Jäger Behrend mit dem Gotte Wodan verglichen, der im wilden Jäger hei uns fortlebt und den Namen Hackelbärend führt, und nach einer schwedischen Sage wurde Odin von einem Keiler getötet. Anderweitig giebt es auch „Bärenhügel“. Wenigstens eröffnete Herr Dr. Götze einen solchen „Bärenhügel“ bei Wohlsborn im Grossherzog- tujn Sachsen-Weimar. Darin Vorgefundene Gebeine deuteten auf Menschenopfer. „Der Name „Bärenhügel“, schreibt Herr Dr. Götze**), „ist wohl nicht von „Bär“ abzuleiten, sondern reiht sich an die in Norddeutschland ziemlich häufigen „Bornhöcks“ an, welche meist auch Grabhügel sind. Es liegt liier das Wort „brennen“, englisch „to burn“, angelsächsisch „birnan“ (intrans.) und „baernan“ (trans.) zu Grunde; es sind also Hügel, welche mit grossen Feuern in Zusammenhang gebracht werden.“ Ich führe dies hier an, weil es ergiebt, wie wertvoll es ist, auf solche alten volkstümlichen Namen zu achten.
Ich habe leider nicht feststellen können, ob etwa unter „Bären.s- graff“ Altertümer in der Erde sich befanden.
21. Der Uhnschpeelschteen. Früher lag bei Wittstock der Eulenspiegelstein oder Eujenspielstein, platt im Volke genannt Ulmschpeel- steen. Er lag etwa 2 km östlich von Wittstock, und etwa 500 Schritt südlich von der Strasse ab, die von Wittstock nach Grossschulzendorf führt, fast an der Grossschulzendorfer G ranze, auf einem Felde des Bauern Bergemann, grade mitten auf der Schönung oder Miese, dieses Ackerstücks. Er war nach einer Angabe etwa 10—12 Fass lang und 6—8 Fass breit und ragte drei Kuss über die Erde hervor. Ob diese Masse annähernd stimmen, muss dahingestellt bleiben. Es heisst auch: er war fast ebenso breit wie lang und rundlich. Oben, auf der Seite, wo er höher war, war ein grosses „Loch“ ausgehöhlt wie eine Schüssel oder Napf und etwa 1—lVs Zoll tief. Rechts von diesem grossen Loch, aber etwas mehr nach vorn, war eine kleineres wie eine Untertasse. Ein paar Fuss ab von der grösseren Vertiefung, nach dem anderen Ende zu, waren 9 kleinere Löcher, so gross „wie Kegellöcher“ (d. h. wie die Kegel unten breit sind, etwa einen guten Schuh von einander entfeint und jedes etwa Zoll tief. Diesen Stein hat der Steinschläger Rathmann im Jahre 1848 mit Pulver gesprengt und es sind die Bruchstücke vermauert in einem Stallgebäude des Bauern Bergemann in Wittstock. Er soll ergeben haben 2—8 Schachtruten, etwa 15—18 Fuhren
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*) Gdmm, Mythologie. 1876. II. 767-770.
**) Zeitschrift für Ethnologie. 1893. Verhandlungen 142-146.