Kleine Mitteilungen.
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7. Bohrung bei Zieko, nördlich von Coswig, etwa 75 m über Meeresspiegel, hat folgende Resultate ergeben:
0 — 10,5 m Grand und Sand — Diluvium.
Das grobe Material ist überwiegend südlichen Ursprungs und besteht aus Milchquarzen und Kieselschiefern, enthält aber auch Feuersteine und anderes auf nordischen Ursprung hinweisendes Material.
10.5— 11,5 m
11.5— 11,9 „ 11,9—15
15—15,3 „ 15,3-15,8 „ 15,8-21 „
21 — 22,1 „
22,1-24 „
24-72,5 „
72.5— 102,1 „
102,1—211 „
Miocän.
Miocitn.
Kohlensand Braunkohle Grand und Geröll, wie oben — Diluvium. Quarzsand Braunkohle Grand und Geröll, wie oben — Diluvium. Feiner Quarzsand — Micocän.
Grand, wie oben — Diluvium.
Quarzsand — MicocUn.
Glaukonitsand mit zahlreichen Phosphoriten oligocän.
Septarienthon — Mitteloligocän.
Ober-
Die untersten 11 m von eigentümlich pappig-filziger Beschaffenheit mit zahlreichen, kleinen, speckig glänzenden, abgerollten Steinehen.
Von 211m an Buntsandstein — Buntsandsteinformation.
Es tritt als weitere Bereicherung unserer Kenntnisse die seit langer Zeit bekannte Thatsache hinzu, dass der Südrand des Fläming bei Wittenberg, Coswig und Rosslau in einer Breite von etwa 10 km aus Miocän mit sehr geringer, meist nur wenige Meter betragender Quartärdecke besteht, dass dieses Tertiärgebiet sich bis etwa 120 m Meereshöhe erhebt und dass etwas westlich von Rosslau bei Brambach oberoligocäne Glaukonitsande und Eisensteine anstehen, die in das oben bereits erwähnte Oberoligocänband hineinfallen.
Alle Beobachtungen zusammengenommen gestatten den allgemeinen Schluss, dass über dem Meeresspiegel der Fläming einen Kern von älteren als tertiären Schichten nicht besitzt, und dass diese selbst in seinen südlichen Randgebieten bis ganz oder fast an seine Oberfläche, sowie bis zu beträchtlicher Meereshöhe eniporreichen. Daneben findet sich noch eine zweite parallele Zone in einiger Entfernung vom Nordrande, wo jedoch der erreichte Höhenbetrag weit geringer ist, und der Zusammenhang der einzelnen Punkte viel weniger in die Augen fällt. Dagegen führt der dazwischen liegende Teil Quartärbildungen von grosser Mächtigkeit, und zwar sind es überwiegend fiuvioglaciale, nur wenig Moränenbildungen. Nordsüdlich gelegte schematische Profile durch den Fläming geben also etwa das Bild einer schiefen Ebene, deren höchste Punkte am Südrande, deren niedrigste am Nordrande des Fläming liegen, und über deren mittleren Teilen die Mächtigkeit der Quartärbildungen am grössten ist. Dass der mächtige südliche Randwall dem heranrückenden Eise einen starken Widerstand bot und die diluviale Aufschüttung des Hohen Fläming veranlasste, ist wohl ziemlich